PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Britischer Provider zieht den Stecker bei Filesharern



kingweed
25.07.2009, 18:49
Abgeschaltete Verbindung wird gegen Schuldeingeständnis wieder aktiviert Wenn Surfer in Mittelengland unrechtmäßig urheberrechtlich geschützte Dateien tauschen, kappt ihnen ihr Provider ohne Vorwarnung die Internetverbindung. Was Kritiker auf die Barrikaden treibt, hält der Anbieter für verantwortungsvoll.



http://ad.de.doubleclick.net/ad/golem/artikel;kw=pol,inet,tsilkcalb,bittorrent,internets perren,p2p,tauschboerse,urheberrecht;tile=3;sz=300 x250;ord=1248543968? (http://ad.de.doubleclick.net/jump/golem/artikel;kw=pol,inet,tsilkcalb,bittorrent,internets perren,p2p,tauschboerse,urheberrecht;tile=3;sz=300 x250;ord=1248543968?)
Die Musikindustrie träumt davon (http://www.golem.de/0905/67102.html), Frankreich will sie um jeden Preis durchsetzen (http://www.golem.de/0906/67959.html) - in Mittelengland gibt es die umstrittenen Internetsperren (http://www.golem.de/specials/internetsperren/) für Filesharer schon länger: Kunden, die illegal urheberrechtlich geschützte Dateien über das Internet tauschen, sperrt der in Hull ansässige Provider Karoo den Zugang, berichtet die BBC (http://news.bbc.co.uk/2/hi/technology/8166640.stm).

Karoos Praxis ist noch strenger als die von der Musikindustrie geforderte abgestufte Reaktion, auch Three Strikes genannt, welche die französische Loi Hadopi (http://www.golem.de/0905/67073.html) vorsieht: Benachrichtigt ein Rechteinhaber, etwa eine Plattenfirma, Karoo, dass einer von dessen Kunden illegal Dateien über das Internet verbreitet, prüft der Provider diese Angaben. Erweisen sie sich als wahr, fackelt Karoo nicht lange und sperrt dem Nutzer den Netzzugang. Die abgestufte Reaktion dagegen sieht vor, dass ein Nutzer mehrere Warnungen erhält, bevor sein Internetzugang gesperrt wird.

Im Wiederholungsfall kostet der Wiederanschluss

Damit das Unternehmen den Zugang wieder aktiviert, muss der Nutzer sich schriftlich bereit erklären, künftig nicht mehr gegen die Nutzungsbedingungen (http://www.karoo.co.uk/acceptable-use-policy.aspx) zu verstoßen. Diese erklären unter anderem die Verletzung des Urheberrechts für nicht akzeptabel. Verstößt ein Nutzer dagegen, behält sich Karoo vor, "eine Netzwerkverbindung oder Netzwerkverbindungen ohne Benachrichtigung" zu unterbrechen oder zu beenden. Beim ersten Mal ist der Wiederanschluss kostenlos. Im Wiederholungsfall bittet Karoo den Nutzer mit 30 britischen Pfund, umgerechnet knapp 35 Euro, zur Kasse, so die Tageszeitung Guardian (http://www.guardian.co.uk/music/2009/jul/24/hull-isp-pulls-plug-filesharers).

Eine Nutzerin namens Andrea Robinson berichtete der BBC, dass ihr Zugang ohne Warnung gesperrt worden sei. Auf dem Bildschirm sei die Meldung erschienen, ihr Passwort sei nicht mehr gültig. Zwei Tage später erhielt sie ein Schreiben des Providers, indem sie über die Sperrung benachrichtigt wurde. Sie habe eine digitale Kopie des neuesten Terminator-Films über Bittorrent heruntergeladen, so die Begründung.

Online gegen Schuldeingeständnis

Karoo forderte sie auf, im Untenehmenssitz zu erscheinen, um die Angelegenheit zu klären. Dort wurde ihr ein Formular vorgelegt, das sie unterschreiben sollte, damit ihr Zugang wieder freigeschaltet wird. "Unterm Strich stand da: 'Wenn ich meine Schuld eingestehe, schaltet ihr meinen Zugang wieder frei'. Das habe ich nicht unterschrieben, sondern bin gegangen. Ich bin immer noch offline", sagte Robinson der BBC.

Das Unternehmen selbst hält dieses Vorgehen für akzeptabel. "Meines Erachtens nach ist das ein verantwortungsvolles Vorgehen, weil wir die Leute davor bewahren, etwas Illegales zu tun", sagte Nick Thompson von der Karoo-Mutter Kingston Communications der BBC. Tatsächlich sei das gar nicht im Interesse des Unternehmens, da die Kunden in der Zeit, in der ihr Zugang gesperrt ist, nichts bezahlen.

Kritiker sind da anderer Meinung. ""Es ist komplett unfair, Nutzer ohne Warnung den Internetzugang zu sperren", klagte Jim Killock von der Bürgerrechtsorganisation Open Rights Group. Das dürfe, wenn überhaupt, nur durch ein Gericht beschlossen werden. Der Blogger und Autor Cory Doctorow hält Internetsperren sogar für völlig inakzeptabel. "Über das Internet bekommen wir medizinische Informationen, wir halten Kontakt mit unserer Familie. Wir arbeiten damit, wir kontaktieren darüber unsere Politiker. Offline gesetzt zu werden ist eine furchtbare Strafe",, sagte Doctorow im Frühjahr im Interview mit Golem.de (http://www.golem.de/0904/66404.html).

Robinson und anderen Betroffenen, von denen einige laut BBC bereit seit zwei Jahren offline sind, nutzt das wenig. Denn sie haben keine Alternative: Karoo ist der einzige Zugangsprovider im Raum Hull.



Quelle: golem.de

Vampi
25.07.2009, 19:46
Bin gespannt wann sowas hierzulande auch passiert. Sowas sind die Anfänge von vorauseilendem Gehorsam dem Staat und der Wirtschaft gegenüber. Dass UK bereits ein Polizei- und Überwachungsstaat wie er im Bilderbuche steht ist, braucht man wohl keinem mehr erklären...

Patorsky
26.07.2009, 03:40
Bin mal gespannt wann die ersten Staaten die Proxys verbieten. Wo du auch hinschaust,, es wird immer schlimmer und schlimmer.....

PSP_Joker
26.07.2009, 07:30
Mal schauen, wie es mit unserem Stasi Staat aussieht. So wie ich das sehe, dauert es noch ca. 1 Jahr oder weniger, dann haben wir hier keine Proxys mehr und eine ähnliche(wenn nicht sogar schlimmere) Regelung.

juRiii
26.07.2009, 07:51
eine regelung? zensursula wird einfach solche inhalte zensieren wollen. :/ manch einer mekrt es vermutlich nicht, aber damals, denkt ma nach wie es der herr adolf angestellt hat. man hätte damals auch nicht gedacht was er erschafft Oo das wird wieder in nächster zeit passieren. vll nicht in 20 - 30 jahren, ich glaube eher in paar monaten.

PSP_Joker
26.07.2009, 08:44
Sag ich ja, ne schöne neue Zensurregel, Proxys können nicht mehr angewählt werden, alle Warezseiten werden gesperrt, alle Seiten mit unseriösen Inhalten werden gesperrt usw. Ich warte echt darauf, das Ursula Pornoseiten zensiert^^

Cristhecrusader
26.07.2009, 09:44
Ist das nur 1 englischer Provider oder alle? Wenn nur 1 wird der seine gerechte Strafe dafür schon bekommen... alle filesharer wechseln^^

Aristoteles
26.07.2009, 09:51
Sie habe eine digitale Kopie des neuesten Terminator-Films über Bittorrent heruntergeladen, so die Begründung.



Bloßes Herunterladen von Dateien: für den eigenen, privaten Gebrauch ist das Downloaden von Musik- bzw Filmdateien erlaubt.

Also ist das für mich keine Begründung um jemanden den Internet-Anschluss zu kappen. Oder ist die Rechtslage in England anders? Kann ich mir aber nicht vorstellen.

hyperjack
26.07.2009, 21:58
es würd sich vlt lohnen da provider zu werden... alle würden wechseln xD ..... wenn sowas in deutschland pasiert, frage ich mich was aus dem internet wird, der meiste datenverkehr ist doch illigal

Placekeeper
27.07.2009, 13:45
Ich meine mich zu erinnern das einige hochstufige Politiker sich letztens gegen Maßnahmen wie in Frankreich ausgesprochen habe. Inwieweit man solche Aussagen für voll nehmen kann ist eine andere Frage. Ich erinnere nur an die baldige BT-Wahl.

Proxys verbieten ? Woher kommt den die Info genau ? Wäre schade um "Fussball über B-Win gucken" ^^.....

Sirect
27.07.2009, 14:31
Naja, Proxies kann man schlecht verbieten, da Sie in großen Netzwerken den Zugang regeln.
Außerdem benutzen immer mehr Leute VPN im Geschäftlichen Sinne, und daher kann man das auch nicht verbieten.
Schließlich kann keiner kontrollieren was genau über die VPN-Verbindung gesendet wird.