PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grüne wollen Freie Software statt Microsoft-Lizenzen



Sawyer
10.05.2010, 15:44
Im Sächsischen Landtag verlangen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nach der Großen Anfrage die Abkehr von Microsoft-Dienstleistungen zugunsten freier Alternativen.

Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und medienpolitischer Sprecher der sächsischen Grünen, stellte am Freitag in Dresden die Ergebnisse der Großen Anfrage 'Freie Software in Sachsen - Einsatz von Free/Libre and Open Source Software (FLOSS) in der Landesverwaltung' (Drs. 5/372) vor. Die Partei äußerte gleich dreifach Kritik am bisherigen IT-System der Landesregierung, die in einem umfangreichen Hintergrundpapier ausgearbeitet wurde.

Die Fraktion kritisiert durch ihren Abgeordneten vor allem die immensen Kosten von 9.3 Millionen Euro, die die sächsische Regierung jährlich an Lizenzgebühren für proprietäre Software ausgibt. Man bemängelte dabei, dass lediglich 1,7% der verwendeten Applikationen zur Freien Software gehören, die nicht auf Lizenzkosten zur ihrer Finanzierung setze. "Bei Serverdiensten kommt nur zu 0,8 Prozent 'Freie Software' zum Einsatz, obwohl gerade hier professionelle Lösungen zu Verfügung stehen. Dabei fallen dort für nur 16 Prozent aller Lizenzen 58 Prozent der gesamten Lizenzgebühren an," so Gerstenberg.

Daher wollen die Grünen eine "effiziente[n] IT-Strategie, die auf Freie Software setzt" sowie "die Umstellung der Server in der Verwaltung, da hier besonders hohe Lizenzkosten anfallen und mit geringeren Aufwand zu rechnen ist." Gerstenberg signalisierte, dass sich auch die Grünen der Problematik bei der Umstellung von proprietären auf freie Systeme durchaus bewusst sind: kurzfristig höhere Anfangskosten, die jedoch durch langfristig geringere Kosten wieder ausgeglichen werden. Er wandte ein: "Die ohnehin anfallenden Kosten für den Softwaresupport, könnten bei konsequentem Einsatz 'Freier Software' überwiegend mittelständischen sächsischen IT-Unternehmen zugute kommen."

Doch nicht nur die Kostenaspekte der aktuellen Situation geben der Partei Grund zur Sorge. Auch die Sicherheitsrisiken und die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern proprietärer Lösungen sind für Gerstenberg und seine Fraktion bedenklich und bedürfen seiner Ansicht nach der Änderung entlang den Empfehlungen der neuen IT-Behörde: "Die Staatsregierung ignoriert die Sicherheitsrisiken der bisher eingesetzten Software [...] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät zu 'Freier Software', wegen der 'Möglichkeit, Sicherheitslücken zu finden, zu veröffentlichen und umgehend zu schließen'. [...] Zudem begibt sich die Staatsregierung in einseitige Abhängigkeiten." Einen erfolgreichen Vorstoß in Richtung Freier Software in der Verwaltung hatte seinerzeit die Stadt München gewagt.

Auch für den Umgang der sächsischen Schulen mit dem Thema Freie Software fehlte dem Abgeordneten das Verständnis. Der Einsatz Freier Software an Schulen sei verschwindend gering, im Unterricht selbst würden die Unterschiede zwischen freier und proprietärer Software kaum behandelt und Lehrerfortbildungen dazu gäbe es nur in begrenztem Umfang. "Unsere Schulen führen einem Konzern wie Microsoft die Kunden von morgen zu. Allein das ist unverantwortlich," resümiert er abschließend seine kritische Haltung gegenüber diesem Mangel in der Bildung.

Laut Robert Schuster von der Free Software Foundation Europe herrscht trotz des positiven Münchener Beispiels eine "hohe Ablehnungshaltung der Staatsregierung gegen die Veränderung bestehender Systeme" vor. Die grünen Fraktionen wollen dies zukünftig ändern zugunsten geringerer Langzeitkosten bei höherer Sicherheit ohne

Quelle: www.gulli.com (http://www.gulli.com/news/gr-ne-wollen-freie-software-statt-microsoft-lizenzen-2010-05-09)

c2x
10.05.2010, 16:15
Versuchen die Grünen sich einem Imagewandel zu unterziehen oder kommt mir das nur so vor?
Lieber aufhören die Wähler pausenlos zu belügen und sich mit den "Volksparteien" zu verbrüdern und anstelle dessen diesen Sicherheitswahn abschaffen. Grün heisst nun auch längere Laufzeiten für Atomkraftwerke. Wo sind die Alt-68er geblieben?
Joschka Fischer ist genauso. Kaum eine Fingerspitze macht, wird der Knüppel und die Faust gegen Schreibtisch und Papier eingetauscht.

bi0cRa
10.05.2010, 16:20
Finde ich eine gute Idee, zumal freie Software Varianten deutlich sicherer sind gegen Viren und Trojaner als Windows Betriebssysteme.


Auch wenn eine Umstellung wahrscheinlich sehr viel Geld kosten wird, würde sich das sicher auf lange Zeit rentieren.

UV238
10.05.2010, 17:41
ICh selbst halte nicht grade viel von den Grünen, aber dieser Vorschlag an sich ist nicht schlecht, man sollte aber auch gründlich auswählen, wie das ganze dann abläuft.

Barbers
10.05.2010, 17:58
die warend a ur am schnellsten, einige schulen in sachsen haben anfragen laufen ob sie serverseitig auf linux umsteigen dürfen um resourcen zu sparen.

J0hn.X3r
10.05.2010, 19:19
Find ich super, dass die Gruenen auf Open Source Software setzen wollen. :)

Eventuell finden sich nun einige mehr interessenten, die dann einsehen, dass Open Source Software meiner Meinung nach definitiv eine Alternative zu M$ Zeugs is

reddragon1212
10.05.2010, 19:42
die versuchen auch alles um stimmen zu bekommen, ich sag nur der quotentürke

breez
10.05.2010, 19:42
Versuchen die Grünen sich einem Imagewandel zu unterziehen oder kommt mir das nur so vor?
Lieber aufhören die Wähler pausenlos zu belügen und sich mit den "Volksparteien" zu verbrüdern und anstelle dessen diesen Sicherheitswahn abschaffen.
Sag mir, wer hier die Wähler betrügt und sich mit den "Volksparteien" verbrüdert. Der Wechsel zu OpenSource-Software hat nichts mit einem Imagewandel zu tun.
Im Artikel wurden genügend Argumente für den Wechsel genannt, die auch alle Sinn ergeben. Es gibt eigentlich keine nennenswerte Nachteile, die beim Wechsel entstehen könnten.
Man spricht auch nicht von einem Sicherheitswahn, wenn in Gefängnissen Wachleute herumlaufen.

pima
10.05.2010, 19:55
OpenSource ist die zukunft !
Schöne Sache :)