Sawyer
18.05.2010, 16:14
Mit der Intellectual Property Rights Enforcement Directive (IPRED) wurde schwedischen Rechteinhabern nicht nur ein neues Werkzeug im Kampf gegen Piraterie an die Hand gegeben. Die sonstige Polizeiarbeit im Bereich IT-Verbrechen wurde deutlich erschwert.
Gesetze bringen nicht immer nur Vorteile mit sich. Die Intellectual Property Rights Enforcement Directive (IPRED) scheint dies aktuell zu beweisen. Am 1. April 2009 eingeführt, sollte das Gesetz den Kampf gegen Urheberrechtsverletzer im Internet vereinfachen. Dabei existiert nicht nur das Problem, dass bis heute nur wenige Filesharer durch IPRED gefasst wurden. Die Bekämpfung wirklich ernster Verbrechen wurde für die Polizei erschwert.
Wie Anders Ahlqvist, Chef der schwedischen Polizeiabteilung für IT-Verbrechen, erklärte, sei dies primär auf einen Aspekt des Gesetzes zurückzuführen. Im Zuge der Einführung von IPRED hätten sich immer mehr Provider gegen eine Speicherung von IP-Adressen ihrer Kunden entschieden. Da es kein schwedisches Gesetz gibt, das eine solche Speicherung verpflichtend vorschreibt, handeln die Provider völlig legal. Man wollte damit in erster Linie die eigenen Kunden vor dem juristischen Arm der Contentindustrie schützen.
Mit dieser Entscheidung gingen jedoch auch andere Konsequenzen einher, wie Ahlqvist erklärt. Da die IP-Adressen sofort nach Beendigung der Verbindung gelöscht werden, ist es unglaublich schwierig geworden, die Täter schwerer IT-Verbrechen festzunageln. "Es ist ein großes Problem, wenn beispielsweise sexuell eindeutiges Material von Minderjährigen über das Internet angeboten wird, wir aber den Verbreiter ermitteln können, weil die Logging-Informationen sofort gelöscht werden", so Ahlqvist.
Momentan sieht man keinen Ausweg aus dieser Misere. Die einzige Option wäre ein Gesetz, das die Provider zur Speicherung von IP-Adressen für einen bestimmten Zeitraum verpflichtet. Bereits zur Einführung von IPRED hatte die Contentindustrie angekündigt, ein solches Gesetz unterstützen zu wollen.
Quelle: www.gulli.com (http://www.gulli.com/news/schweden-anti-piraterie-gesetz-erschwert-polizeiarbeit-2010-05-18)
Gesetze bringen nicht immer nur Vorteile mit sich. Die Intellectual Property Rights Enforcement Directive (IPRED) scheint dies aktuell zu beweisen. Am 1. April 2009 eingeführt, sollte das Gesetz den Kampf gegen Urheberrechtsverletzer im Internet vereinfachen. Dabei existiert nicht nur das Problem, dass bis heute nur wenige Filesharer durch IPRED gefasst wurden. Die Bekämpfung wirklich ernster Verbrechen wurde für die Polizei erschwert.
Wie Anders Ahlqvist, Chef der schwedischen Polizeiabteilung für IT-Verbrechen, erklärte, sei dies primär auf einen Aspekt des Gesetzes zurückzuführen. Im Zuge der Einführung von IPRED hätten sich immer mehr Provider gegen eine Speicherung von IP-Adressen ihrer Kunden entschieden. Da es kein schwedisches Gesetz gibt, das eine solche Speicherung verpflichtend vorschreibt, handeln die Provider völlig legal. Man wollte damit in erster Linie die eigenen Kunden vor dem juristischen Arm der Contentindustrie schützen.
Mit dieser Entscheidung gingen jedoch auch andere Konsequenzen einher, wie Ahlqvist erklärt. Da die IP-Adressen sofort nach Beendigung der Verbindung gelöscht werden, ist es unglaublich schwierig geworden, die Täter schwerer IT-Verbrechen festzunageln. "Es ist ein großes Problem, wenn beispielsweise sexuell eindeutiges Material von Minderjährigen über das Internet angeboten wird, wir aber den Verbreiter ermitteln können, weil die Logging-Informationen sofort gelöscht werden", so Ahlqvist.
Momentan sieht man keinen Ausweg aus dieser Misere. Die einzige Option wäre ein Gesetz, das die Provider zur Speicherung von IP-Adressen für einen bestimmten Zeitraum verpflichtet. Bereits zur Einführung von IPRED hatte die Contentindustrie angekündigt, ein solches Gesetz unterstützen zu wollen.
Quelle: www.gulli.com (http://www.gulli.com/news/schweden-anti-piraterie-gesetz-erschwert-polizeiarbeit-2010-05-18)