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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Global] Die neue Gerechtigkeit - Das Sparpaket der Bundesregierung



Boarder
13.06.2010, 10:36
Am Montag präsentierte die schwarz-gelbe Bundesregierung ihr Sparpaket. Belastet werden damit vor allem die Armen.


Denn ganzen Text findet ihr im Spoiler:



Die Mimik sollte staatstragendes Pathos ausdrücken, die Sätze offenbarten reinen Zynismus. Die Präsentation des Sparpakets erinnerte sicher nicht zufällig an den Tag, an dem die schwarz-gelbe Regierung die Ergebnisse ihrer Koalitionsverhandlungen bekannt gab. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Guido Westerwelle (FDP) wirkten erschöpft, die Kanzlerin bezeichnete die Haushaltsklausurtagung als »einmaligen Kraftakt«. Es ist sicher nicht besonders angenehm, die halbe Nacht mit zerstrittenen Koalitionspartnern zu verhandeln, die sich schon im Vorfeld einen Schlagabtausch geliefert hatten, bei dem prägnante Begriffe wie »Wildsau« und »Gurkentruppe« fielen. Das Mitleid der Bevölkerung für die Strapazen der Kanzlerin dürfte sich dennoch in Grenzen halten. Wochenlang versicherte Merkel, bei den Sparmaßnahmen solle nicht nach dem »Rasenmäherprinzip« vorgegangen werden, stattdessen solle Gerechtigkeit walten. Doch für Arbeitslose, Geringverdiener und Familien wird der Kraftakt nicht einmalig, sondern von Dauer sein, schließlich sollen sie zwei Drittel der Haushaltssanierung tragen. Merkel bekundete fälschlicherweise, dass die harten Einschnitte gleichmäßig verteilt worden seien, auf ärmere Bürger einerseits und Wirtschaft und Vermögende andererseits. Opposition und Gewerkschaften zeigen sich entsetzt und kündigen Proteste an, und auch Margot Käßmann hat zum Widerstand gegen das Sparpaket aufgerufen.


Überrascht haben dürfte die überproportionale Belastung der Armen aber wohl niemanden. Ein Blick in den Koalitionsvertrag, auf den sich CDU, CSU und FDP Ende Oktober vorigen Jahres geeinigt hatten, fördert die Erkenntnis, dass die Regierung trotz interner Streitigkeiten ihrer politischen Zielsetzung treu geblieben ist. Bei den Verhandlungen über den größten Sparhaushalt in der bundesdeutschen Geschichte hat sie an ihrem beschlossenen Kurswechsel, hin zu einer Entsolidarisierung der Gesellschaft, festgehalten. Schon die Vereinbarungen zu Beginn ihrer Amtszeit lasen sich implizit als Vorbereitung für eine Agenda 2011. Die ihnen immanente »soziale Kälte«, die Westerwelle damals noch mit einem treuherzigen Blick in Abrede gestellt hatte, wird nun nicht nur metaphorisch Realität. Der Heizkostenzuschuss, den die Bezieher von Transferleistungen erhalten, wird mit der Begründung abgeschafft, dass sich die Situation wegen der kürzlich gesunkenen Energiekosten entspannt habe. Ignoriert wurde dabei, dass die Energiekosten angesichts der Währungskrise zukünftig wieder deutlich steigen dürften.
Bei den beschlossenen Einsparungen hat die Regierung sich auf den Etat des Arbeitsministeriums konzentriert. Die Arbeitsagenturen sollen Pflichtleistungen in Ermessensleistungen umwandeln, innerhalb von vier Jahren sollen damit 16 Millionen Euro eingespart werden. Auf die Bezieher von Hartz IV kommen weitreichende Maßnahmen zu, künftig wird für sie nicht mehr in die Rentenkasse eingezahlt. Familienministerin Kristina Köhler (CDU) hat aus Sorge um gut verdienende Väter zwar hart dafür gekämpft, dass beim Elterngeld, dem Prestigeprojekt ihrer Partei, die Höchstgrenze nicht angetastet wird, dafür jedoch in Kauf genommen, dass es für die Empfänger von Transferleistungen gänzlich gestrichen wird. Die Regierung hat mit ihrem Sparhaushalt Klientelpolitik betrieben, der Spitzensteuersatz wurde nicht angehoben, für die angekündigten wirtschaftlichen Subventionskürzungen sind Ausnahmen vorgesehen, und die geplante Finanztransaktionsteuer hängt davon ab, ob sie internationale Zustimmung erfährt. Westerwelle erklärte lapidar, Sparen funktioniere »nicht mit der Nagelschere«, auf seine Wählerschaft hat er das wohl nicht bezogen. Für die einen den »Rasenmäher«, für die anderen die »Nagelschere«, so funktioniert die neue Gerechtigkeit.


Quelle: http://jungle-world.com/ (http://jungle-world.com/artikel/2010/23/41091.html)



Da dürften ja rosige Zeiten auf viele zukommen.
Aber das immer am falschen Ende gespart wird, dürfte ja nicht neu sein.
Besonders den Bildungssektor dürfte es mal wieder hart treffen. Aber wir haben ja eine gute Bildungspolitik in Deutschland, so schlimm dürfte das ja nicht sein. ^^

Ps.: Wer Sarkasmus oder Ironie findet, darf es behalten.

Suicide
13.06.2010, 10:47
Government is another way to say better, than, you!

Vitamin X
13.06.2010, 10:50
Suicide (http://free-hack.com/member.php?u=35599) sign#

Die vergeigen es, stecken Griechenland alles in Ar**h und wir dürfen dafür Zahlen. Mal sehen was kommt... <.<

Dexx
13.06.2010, 10:57
Naja wenn Griechenland vorher schon Deutschland was geschuldet hat, sind diese schonmal gedeckt und die Zinsen holen nach der Zeit auch einiges rein, von daher ist das schwachsinn @ vitamin x, das ist schon gut so.

Barbers
13.06.2010, 11:00
griechenland wird nie in der lage sein zurück zu zahlen.
deutschland schafft es ja auch net ....
joa die kürzungen für die jugen drehen sich oft um 1/3, also nen ganzer batzen der den schulen usw. fehlt.

Cristhecrusader
13.06.2010, 11:43
Grade die Schulen brauchen 10x mehr Geld

Sawyer
13.06.2010, 11:50
Bildung und Forschung sind von den Sparmaßnahmen ausgeschlossen, was ich für eine Notwendige Entscheidung halte. Allerdings stimmt es, das derartige Sparmaßnahmen immer auf den Schultern der kleinen Leute ausgetragen wird :mad:

MfG, Sawyer

$_staX
13.06.2010, 12:22
Suicide (http://free-hack.com/member.php?u=35599) sign#

Die vergeigen es, stecken Griechenland alles in Ar**h und wir dürfen dafür Zahlen. Mal sehen was kommt... <.<
Größter Schwachsinn den man leider viel zu oft hört. In Griechenland steckt schon so viel Geld von den Deutschen Banken und wenn Griechenland jetzt Pleite gehen würde und nicht mehr zahlen könnte, würde es noch viel schlimmer kommen.
Kürzung von Hartz IV etc. ist übrigens erst der Anfang und es werden sicher noch weitere Maßnahmen kommen. Außerdem warum sollte man den Arbeitslosen nicht das Geld kürzen? Das Geld reicht locker zum Leben und es sollte eigentlich nur eine ÜBERGANGSLÖSUNG sein, bis man wieder Arbeit hat.

AlterHacker
13.06.2010, 12:25
Das bringt es doch alles nicht.
Wie hoch ist unsere Verschuldung? Sagen wir mal das wäre zu 5% verzinst.
So wie viel Geld müssten wir dann im Jahr sparen, damit wir die Kreditzinsen ausgleichen können?
Da Helfen nicht mal eben 16 Millionen in 4 Jahren *hust* Das ist ein bissl zu wenig.

Barbers
13.06.2010, 12:58
Bildung und Forschung sind von den Sparmaßnahmen ausgeschlossen, was ich für eine Notwendige Entscheidung halte. Allerdings stimmt es, das derartige Sparmaßnahmen immer auf den Schultern der kleinen Leute ausgetragen wird :mad:

MfG, Sawyer

es wird die pro kopf pauschale von jugendlichen um 1/3 gekürzt und da in vielen kreisen das mehr geld ist als man einsparen kann geht es an einsparungen an schulen.
das ist wieder so ne verwirrungstaktik, sie sparen nicht direkt an der bildung sondern zwingen die landkreise indirekt dazu.

Spitfire
13.06.2010, 13:17
Wir zahlen 0 an Griechenland. Passt mal genauer auf :)
Die Bank gibt eine Bürgschaft raus. Und wenn Griechenland es bis zu der Frist es schaft das Geld wieder zurück zu zahlen, machen wir auch noch Gewinn.

Barbers
13.06.2010, 13:20
um was wetten wir das sie es net schaffen?

Boarder
13.06.2010, 13:49
Das Geld reicht locker zum Leben und es sollte eigentlich nur eine ÜBERGANGSLÖSUNG sein, bis man wieder Arbeit hat.

Nein es reicht nicht zum Leben! Oder warum müssen dann so viele zur Suppenküche? Das jetzige Hartz 4 reicht kaum und verstößt meines erachtens immer noch gegen das GG.
Mal abgesehen davon fände ich ein BGE besser.

In der Bildung wird nicht nicht direkt gespart, aber indirekt und das ist genauso schlimm.