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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Global] Danke, Gema: Weihnachtsmarkt ohne Weihnachtsmusik



100
26.11.2010, 16:51
Nach Kindergärten hat die Gema ein weiteres, neues Betätigungsfeld entdeckt: Weihnachtsmärkte. Durch das Vorrecht des "Musikfinanzamts", einseitig Gebühren festzusetzen, kommt es nun in Aachen erstmals zu einer buchstäblichen stillen Weihnacht.

Der auch in Aachen traditionelle Weihnachtsmarkt findet in diesem Jahr in aller Stille statt. Auf anheimelnde Weihnachtsmusik wartet der Besucher vergebens. Der Grund für die ungewohnte Stille? Der Geschäftsführer des veranstaltenden Märkte und Aktionskreis City (MAC), Manfred Piana, erklärt gegenüber der Lokalpresse: "Die Kosten für die Gema-Gebühren sind explodiert". Bis 2009 hatte sich die Verwertungsgesellschaft noch mit 4.000 Euro Pauschale für weihnachtsmarktliches Abspielen von "O Tannenbaum" und "Süßer die Glocken nie klingen" begnügt. Um so schockierender fiel der Gebührenbescheid für 2010 aus: Satte 12.000 Euro will die Gema für das öffentliche Abspielen der abgenudelten Stimmungshits. Eine beachtliche Inflationsrate, gegen die ein Einspruch nicht möglich ist; die Gema setzt die Preise im Alleingang fest. Piana findet dafür nur eine Erklärung: "Diesmal war wohl ein neuer Sachbearbeiter am Werk und hat die Gebühren um rund 200 Prozent erhöht". Er hat dafür kein Verständnis: "Das ist unserer Meinung nach nicht mehr angemessen und steht in keiner Relation". Mit Musikberieselung würden die Standmieten explodieren, also bleiben die Lautsprecher im Tannengrün bis auf gelegentliche Durchsagen stumm.


Die Anbieter (http://www.gulli.com/news/danke-gema-weihnachtsmarkt-ohne-weihnachtsmusik-2010-11-25#) der Weihnachtsartikel sind sauer: "Das Flair des Weihnachtsmarktes fehlt diesmal völlig. Die Kauflaune der Besucher ist ohne Musik ganz schlecht", beklagen die Holzbrettchen-Händler Liesel Taschbach und Adi Warrimont, die den Markt seit 30 Jahren beliefern. Und Spielzeugverkäuferin Veronika Schorn betont: "Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist eine traurige Veranstaltung".


Auch wenn die hier behandelte Musikrichtung vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist, muss man sich doch fragen, ob das Verfahren zum Festlegen von Musik-Gebühren nicht vielleicht schon aus dem Ruder gelaufen ist. Kann es sein, dass eine privatwirtschaftliche Organisation einseitig Kosten verdreifacht? Ist hier nicht der Gesetzgeber gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen Ausgleich zwischen den Interessen aller Teilnehmer am Musikmarkt gerecht wird?
Quelle: gulli
gulli.com - news - view - Danke, Gema: Weihnachtsmarkt ohne Weihnachtsmusik (http://www.gulli.com/news/danke-gema-weihnachtsmarkt-ohne-weihnachtsmusik-2010-11-25)


Jaja so kennen wir sie..

Hier lohnt es sich wirklich den Kommentarverlauf auf Gulli zu verfolgen, weil die GEMA (bzw. jemand, der als Vertreter der GEMA auftritt) Stellung zu den News nimmt:
Danke, Gema: Weihnachtsmarkt ohne Weihnachtsmusik - gulli:board (http://board.gulli.com/thread/1616583-danke-gema-weihnachtsmarkt-ohne-weihnachtsmusik/)

Apex
26.11.2010, 16:55
abgenudelten StimmungsShits


Und mir deshalb egal. Fand die eine News nur krass, bei der ein Kindergarten Gebühren blechen durfte letztes oder vorletztes Jahr, weil die Kinder auf der Straße ein Weihnachtslied gesungen haben, schwachsinnig sowas. Aber wer das Geld so dringend brauch um mehreren Menschen "Weihnachten" für die Festgänger so kaputt zu machen, der ist echt arm dran und gehört eingesperrt.

Mac_Hack
26.11.2010, 17:47
Die werden immer depperta!!

123vorbei
26.11.2010, 18:08
is das schlechte ey krass... wess jarnich wat man dazu sagen soll ..

Tobilan
26.11.2010, 18:16
Was ist denn die GEMA? Ist das so wie GEZ?
Aber die Preise? Was sind das für Leute die für Fröhliche Stimmung 12riesen wollen -.-?

CaptainCrunch
26.11.2010, 18:52
Also die Gema treibt sozusagen stellvertretend für die Sänger Geld für Lieder ein die irgendwo laufen.Z.B. im Radio kostet das Spielen eines Liedes immer einen bestimmten Betrag, z.B. 50 Cent oder so(weiß die Größenordnungen da nicht).
Dabei übertreibt sie es aber auch regelmäßig =)

breez
26.11.2010, 18:56
Das ist keine Übertreibung seitens GEMA. Diese ist doch nur konsequent und sorgt dafür, dass die Gesetze, die das geistige Eigentum betreffen, durchgesetzt werden. Das ist eine grundsätzliche Frage, jetzt auf der GEMA rumzuhacken bringt da nicht besonders viel :D
Wer sagt, dass es so was wie geistiges Eigentum gibt und dass man dieses wie jede andere herkömmliche Ware behandeln muss, die man nicht fast kostenlos vervielfachen kann, muss eben konsequent bleiben.
Also eigentlich sollte man über das (philosophische) Thema des geistigen Eigentums diskutieren, anstatt sich über die bisherigen politischen Entscheidungen und deren Konsequenzen zu beschweren. Da ist kein Platz für irgendwelche Kompromisse.

novaire
26.11.2010, 19:00
Aber so eine Steigerung ist einfach nicht zu rechtfertigen. Eigentum hin, Eigentum her. Ist schon arg krass.

100
26.11.2010, 19:34
Es gibt aber kein Gesetz welches überteuerte, ungerechte und unverschämte Preise rechtfertigt, wo also liegt das philosophische Problem? Natürlich gibt es nicht materielles Eigentum, und natürlich sind Lieder bzw. deren Urheberrechte auch eine Form von Besitz, welches geschützt werden soll. Die Frage ist nicht ob sie es können, sondern ob es gerechtfertigt ist, alle anderen quasi abzuzocken.

Tobilan
26.11.2010, 19:43
Ich mein von mir aus, sie können ja die paar Euros für die Songs haben ich meine 50cent pro Song ist ok. Aber warum wollen die denn 12000 Euro für die beiden Songs? Ich meine würde die man im Radio spielen kosten die doch dann auch nich soviel oder?

Boarder
26.11.2010, 21:06
Geistiges Eigentum ist Geistiger Diebstahl.

Radios zahlen ein bestimmten Betrag und dürfen dann auch bestimmte Lieder spielen. Das dürfte jeder kennen der ein Internetradio betreibt. Da wird nicht nach "1 Lied kostet 50cent" abgerechnet, wie sollte sich da Internetradios halten?

In diesem Sinne
Der Typ, der bei der GEMA die Titel eintippt, ist ein ganz blöder Penner:
YouTube - Eure Mütter: Der Typ, der bei der GEMA die Titel eintippt...

Johnster
26.11.2010, 21:17
Die haben den Blick aufs Wesentliche verloren. Einfach nicht mehr zu fassen.

1312
27.11.2010, 01:49
Das ist keine Übertreibung seitens GEMA. Diese ist doch nur konsequent und sorgt dafür, dass die Gesetze, die das geistige Eigentum betreffen, durchgesetzt werden. Das ist eine grundsätzliche Frage, jetzt auf der GEMA rumzuhacken bringt da nicht besonders viel :D
Wer sagt, dass es so was wie geistiges Eigentum gibt und dass man dieses wie jede andere herkömmliche Ware behandeln muss, die man nicht fast kostenlos vervielfachen kann, muss eben konsequent bleiben.
Also eigentlich sollte man über das (philosophische) Thema des geistigen Eigentums diskutieren, anstatt sich über die bisherigen politischen Entscheidungen und deren Konsequenzen zu beschweren. Da ist kein Platz für irgendwelche Kompromisse.

Aber die probieren es an der falschen Stelle. Ich hasse zwar Weihnachtsmärkte, aber die Musik fördert sicherliche die Stimmung unter den Leuten. Und die hälfte der Leute auf dem Weihnachtsmarkt haben nen Mp3-Player in der Tasche mit mehreren GB Musik die überwiegend "unbezahlt" ist. Egal ob nun Oh Tannenbaum oder was anderes sollte ja grundsätzlich egal sein.
Und naja 4000€ halte ich schon für recht viel. Aber dann ein Aufschlag von 200% ohne Erläuterung ist echt herb. Wenn jetzt keiner mehr zahlt werden die sich auch was überlegen. Kommt ja auch drauf an was machbar ist der Veranstalter hat ja auch nur ein bestimmtes Budget zum ausgeben zur verfügung.

breez
27.11.2010, 13:26
Es gibt aber kein Gesetz welches überteuerte, ungerechte und unverschämte Preise rechtfertigt, wo also liegt das philosophische Problem? Natürlich gibt es nicht materielles Eigentum, und natürlich sind Lieder bzw. deren Urheberrechte auch eine Form von Besitz, welches geschützt werden soll.
Da kann ich dir nämlich schon widersprechen. Meiner Meinung nach ist es eben kein Diebstahl, wenn man nur etwas kopiert. Ich bin dafür, dass alles, was man kostenlos vervielfachen kann, nichts mehr in der herkömmlichen Marktwirtschaft zu suchen hat.

Wenn du da anderer Meinung bist und sagst, dass kopierbare Dinge, wie zB. Musik vor kostenloser Vervielfachung geschützt werden müssen, musst du deinem Standpunkt nach erst einmal das Lied bezahlen, bevor du es hören darfst, da dir das Lied eben nicht selbst gehört. Ich kenne mich mit der GEMA nicht besonders aus, aber in irgendeiner Weise sagt diese ja, dass diese Musik ihr gehört. Somit kann sie diese Gebühren völlig frei festlegen.
Man kann sich dann nicht darüber beschweren, dass man für manche Lieder zu viel zahlen soll. Wenn man nicht genug Geld hat, konsumiert man dieser Lieder eben nicht. Niemand wird dazu gezwungen GEMA-Musik zu nutzen. Die GEMA besitzt Musik und sie kann damit machen was sie will. So ist das in der Wirtschaft.

@1312:
Und die GEMA probiert es auch nicht an der falschen Stelle. Wenn jetzt überall Weihnachtsmärkte aufmachen und entsprechende Musik spielen wollen, ist es kapitalistisch gesehen völlig logisch, dass die Preise dafür erhöht werden.

1312
27.11.2010, 13:57
ehmm nein? Weihnachtsmärkte gabs es schon immer und überall.

pima
27.11.2010, 14:07
Ach, das ist nur noch peinlich.
Lasst die Leute lieber weniger zahlen aber dafür zahlen und es wird Gewinn gemacht als wenn keiner zahlt.
GEMA -> lauter Idioten.

Cristhecrusader
27.11.2010, 15:00
Seid doch froh, wirklich betroffen seid ihr ja nicht und je mehr Scheisse die GEMA baut, destro schneller werden wir sie los.

breez
27.11.2010, 15:42
Die Musikindustrie wird immer fordern, dass ihr geistiges Eigentum nach ihren Wünschen vermarktet wird. So schnell werdet ihr so gar nichts los werden.