PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Global] Es hat sich ausgemustert



pima
15.12.2010, 19:06
Ein wichtiges Kapitel der Bundesrepublik geht zu Ende: Das Kabinett hat die Aussetzung der vor mehr als 50 Jahren eingeführten Wehrpflicht besiegelt. Außerdem wurde eine drastische Verkleinerung der Truppe beschlossen.
Die Regierung stellte am Mittwoch die Weichen für eine Reduzierung von rund 240 000 auf maximal 185 000 Soldaten und brachte die nötigen Gesetzesänderungen auf den Weg. Offen ist, wann diese Zahl erreicht wird, weil gleichzeitig die Sparpläne für die Bundeswehr bestehen bleiben.

Die Koalitionsrunde hatte bereits am vergangenen Donnerstag die Vorschläge von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für die Wehrreform gebilligt.

Die Reform ist eine der tiefgreifendsten Veränderungen in der Geschichte der Bundeswehr. Erstmals seit Wiedereinführung der Wehrpflicht 1957 werden junge Männer nicht mehr eingezogen. Erst in diesem Jahr war der Wehrdienst auf sechs Monate gekürzt worden. Die Truppe soll künftig 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten haben. Geplant sind darüber hinaus bis zu 15 000 freiwillige junge Männer und Frauen im Jahr. Dieser Dienst kann bis zu 23 Monate dauern.

Wegfall von Zivildienst hinterlässt Lücke
Ein Bundesfreiwilligendienst soll den bisherigen Zivildienst ersetzen. Zu 100 Prozent würden die Zivildienstleistenden damit nicht ersetzt werden können, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im ZDF. „Die Illusion sollte man auch gar nicht wecken“, fügte sie hinzu. Die derzeit rund 90 000 Zivildienstleistenden seien allerdings nur ein halbes Jahr lang Zivis, während der Bundesfreiwilligendienst eine Regeldauer von einem Jahr hat.

Es würden wichtige Einsatzkräfte wegfallen, räumte Schröder ein. „Aber das gehört dazu, wenn man die Wehrpflicht aussetzt.“ Der Bundesfreiwilligendienst müsse so attraktiv wie möglich gestaltet werden.
Die geplanten Einsparungen sollen nach Ansicht der FDP verzögert werden. Es seien Mittel nötig, um die Truppe für Freiwillige attraktiver machen zu können, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Elke Hoff im Deutschlandfunk. So müssten die Aufstiegschancen und die Fortbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr verbessert werden. Dies gelte auch für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Grundsätzlich müsse aber auch die Truppe ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion.


Quelle (http://www.focus.de/politik/deutschland/kabinettsbeschluss-es-hat-sich-ausgemustert_aid_581834.html)


Endlich !

boehser enkel
15.12.2010, 19:07
und wenn krieg is? ^^
schade...hatte was gutes

XX
15.12.2010, 19:33
Wurde auch langsam Zeit! Jetzt müsste die Wehrpflicht noch aus dem Grundgesetz gestrichen werden und wir wären einen Schritt weiter.

Jury
15.12.2010, 19:46
Warum einen Schritt weiter? Nur weil du keinen Bock auf Wehrdienst oder Zivi hast? Wehrpflicht hatte etwas gutes und wer keinen Dienst an der Waffe wollte, der konnte ja den Zivi machen. Was meinst du, was für Probleme die Pflegebranche bekommen wird, wenn es kaum noch Menschen gibt, die da etwas helfen.

Marex
15.12.2010, 20:17
Finde ich auch eher schade, dass es abgeschafft wurde.

XX
16.12.2010, 00:39
Wieso denn schade? Kann doch jeder hingehen, wer Bock hat. Ich fände es gut, wenn nur noch die sich zu Mördern vereidigen lassen, die es auch wollen und die Pflicht komplett abgeschafft wird.

Und Zivildienst kann ja wohl auch jeder machen - oder ein freiwilliges soziales Jahr. Dafür braucht es keine Wehrpflicht.

b4sh0r
16.12.2010, 04:21
Also die Abschaffung der Wehrpflicht fand ich schon sehr lange fällig... das mit dem Zivi ist ne andere Sache, man hätte meiner Meinung nach das mit dem Zivi noch beibehalten können: Jeder max. 3 Monate Zivi (auch Frauen, keine Ausnahmen). Fänd ich ok.

Cristhecrusader
16.12.2010, 09:14
Zivildienst ist genausoschlimm wie Wehrpflicht. Ich muss mich doch nicht vom Staat zur Drecksarbeit verpflichten lassen.

.Elia.
16.12.2010, 09:42
Mit dem, was du als Drecksarbeit bezeichnest, verdienen andere Menschen ihre Brötchen. Sie arbeiten hart dafür, dass sie ihre Familien ernähren können. Sie tun einen Dienst am Menschen. Das scheint in unserer Gesellschaft, gerade in der Jugend, doch sehr weit ins Hintertreffen geraten zu sein, wie wichtig sowas ist.

Wehrdienst hin oder her: ich glaube, dass es für den ein oder anderen aus Disziplingründen mal gar nicht so verkehrt wäre, ein bisschen gedrillt zu werden. Es ist auch eine Charakterschule. Alle Soldaten als Mörder abzustempeln ist schlichtweg falsch und nicht sonderlich weit gedacht. Was ist mit Ärzten? Was ist mit den Soldaten, die 2002 (?) bei der großen Flut im Einsatz waren? Techniker? ...
Ich bemerke immer mehr, wie sich eine Antihaltung einstellt. Scheiss egal was, Hauptsache dagegen! Wenn man nach stichhaltigen Gründen fragt, die mal ein wenig zukunftsweisend gerichtet sind, vereppt meist das Reden, Schwatzen und pures Hochhalten von Aussagen wie "Sind doch alles Mörder. Krieg ist scheisse. Der Staat kann mich mal." stellen sich ein. Na danke, sehr produktiv.

Ich war nach dem Abi ein Jahr in Gambia/Westafrika und habe dort als Lehrer gearbeitet. Man muss nicht ins Ausland gehen, um mal was anderes kennen zu lernen. Der Zivildienst reicht schon. Anderen mal was gutes tun. Ihnen eine Freude machen. Ihnen helfen, und wenns nur das Popo abwischen ist, weil die das selbst nicht mehr hinkriegen. Aber nein, dafür sind sich die Damen und Herren ja zu fein. Sie spielen lieber Black Opps oder lassen sich mit Pornos vollrieseln. Da kann man sich zurücklehnen, man hat seinen Spass und muss für nichts und niemanden Verantwortung übernehmen.

Unsere Regierung macht bei weitem nicht alles richtig und ich bin mir auch bei diesem Thema noch unschlüssig. Aber die Haltung, die so Manche von uns an den Tag legen, lässt echt nur zu wünschen übrig. (das ist nicht NUR auf dieses Forum bezogen, sondern auch).

So, Diskussion frei. :)

Archy
16.12.2010, 10:21
Ohne Wehrpflicht muss die Bundeswehr junge Leute anwerben... Was dann passiert sieht man ja in den USA wo nur schießwütige in Helikoptern durch die Gegend fliegen :(

Cristhecrusader
16.12.2010, 11:33
Mit dem, was du als Drecksarbeit bezeichnest, verdienen andere Menschen ihre Brötchen. Sie arbeiten hart dafür, dass sie ihre Familien ernähren können.
Ja, das weiss ich. Aber diese Leute werden nicht dazu gezwungen, dies zu tun. Wenn ich in keiner so einer Einrichtung arbeiten will, sollte mich auch keiner dazu zwingen.

Boarder
16.12.2010, 14:38
Sehr gut. Damit ist die Unmündigkeit ein bisschen kleiner geworden. Der/die mündige BürgerIn kann wohl selber entscheiden, was sie machen will. Der Wehrdienst war ein Zwang und daher ist es gut, das er abgeschafft wurde. Und mal was zu den ach so guten Taten der Soldaten. Für Katastrophenschutz brauche ich keine Soldaten. Eine finanzielle besserstellung der Katastrophenschutze würde ausreichen. Da der Katstrophenschutz der einzelnen Städte und Organisationen, zum größten Teil von Ehrenamtlichen getragen wird, wäre hier eine bundesweite Karte für Ehrenamtliche angebracht, die einige Vergünstigungen mit sich bringt. Dann würde es auch mehr Ehrenamtliche Leute geben.

Hunter
16.12.2010, 14:55
.

Gloin
16.12.2010, 15:41
Super! Das gesparrte Geld können wir ja von nun an den Hartz 4lern in die Rachen stopfen! Da lohnt sich keine Arbeit! Jetz haben manche perspektivlose Jugendliche kein Ziel mehr auf das sie zusteuern können wenn es mit der Ausbildung nicht klappt

hAgBaRd2ooo
16.12.2010, 15:55
Ach das hat jetzt gute und schlechte Aspekte. Ich persönlich finde, dass es gut ist, dass die "Pflicht" abgeschafft wurde und es nur noch auf Freiwilligenbasis basiert. Nicht jeder hat Lust zum Bund zu gehen oder Zivildienst zu machen, JEDOCH gibt es auch Leute die das durchaus wollen! Die sollen dies dann eben machen, spricht nichts dagegen.

Aber ich für meinen Teil habe zu keinem Lust und Nerv, ich fokusiere mich derzeit erstmal auf mein Abitur und danach wahrscheinlich eine Ausbildung oder Studium.



MfG
hAgi

LIGHTRAZER
16.12.2010, 16:18
und wenn krieg is? ^^
schade...hatte was gutes
wenn krieg wäre, müssten die, die nur für 9monate da sind, nicht in den krieg. würden also wegfallen.

und was hatte die wehrpflicht bitte "gutes"?

Jury
16.12.2010, 16:23
Ein paar Leute haben mal ordentliches Verhalten eingebläut bekommen...

killerkeks
16.12.2010, 16:30
Ich finde die Wehrpflicht war verschwendete Zeit.
In der Zeit hätte ich wenn ich hin müsste, mich weiterbilden können oder sonstiges.
Was hätte ich geschafft wenn ich zur Wehr gegangen wäre? Nichts!

boehser enkel
16.12.2010, 16:56
wenn krieg wäre, müssten die, die nur für 9monate da sind, nicht in den krieg. würden also wegfallen.

und was hatte die wehrpflicht bitte "gutes"?

der bund bekam durch die wehrpflicht mehr leute. woher sollen sie jetz noch welche bekommen, wenn unter den bürgern nur gerüchte und mythen (übertriebenerweise) über den bund im umlauf sind.

was es gutes hat? du warst wohl nich da, sonst wüsstest du was ich meine ;)

Frank_White
16.12.2010, 17:15
Super! Das gesparrte Geld können wir ja von nun an den Hartz 4lern in die Rachen stopfen! Da lohnt sich keine Arbeit! Jetz haben manche perspektivlose Jugendliche kein Ziel mehr auf das sie zusteuern können wenn es mit der Ausbildung nicht klappt
Stimmt, nach der verpatzen Chance einer Ausbildung konnte man ja wählen, Rentnerhintern abwischen, oder den der Wehrpflicht, wo man auf Kosten der Steuerzahler eventuell einen Berufszweig wählen konnte, der wie gesagt auf den Rücken der Steuerzahler getragen wird und außerdem einen Job annehmen der keine Verwendung in der heutigen Zeit in Deutschland hat (haben sollte). Wann wurd die Bundeswehr denn das letzte Mal benötigt? Vor 30-40 Jahren, das letzte Mal. Seitdem hatte wir keinen Beweggrund die Bundeswehr einzusetzten. Und das mit Afghanistan hängt ja wohl nur mit der NATO zusammen. Wie wärs wenn die Bundeswehrsoldaten endlic die Hände aus unseren Taschen niehmen würden und einen normalen Job bekommen. Dem Zivildienst hingegen bricht ein großes Standbei weg, was mir hingegen leid tut, weil hier leben gerettet werden. Ich denke es sollte hierfür noch ein geregelteres System geführt werden.

b4sh0r
16.12.2010, 17:20
der bund bekam durch die wehrpflicht mehr leute. woher sollen sie jetz noch welche bekommen, wenn unter den bürgern nur gerüchte und mythen (übertriebenerweise) über den bund im umlauf sind.

was es gutes hat? du warst wohl nich da, sonst wüsstest du was ich meine ;)


Naja, ich weiß nur von Bekannten, dass dort viel gesoffen wird und dass man mit MG4 & G36C& P8 rumhantieren kann. Super... vielleicht mag es ja noch andere Aspekte geben die es interessant macht, aber im Sinne unserer parlamentarischen Demokratie und der heutigen Welt benötigen wir einfach nicht mehr diese Masse an Soldaten. Ausserdem kann man diese 9 bzw 6 Monate jetzt viel besser nutzen! Ich habe einen Kollegen, der hat ein Abi von 0,9 und muss zum Zivi. Jetzt darf er 6 Monate zum Zivildienst und kann dann nochmal 6 Monate warten bis er studieren kann. Super, oder?


EDIT:// Das heisst, ihm fehlt ein Jahr. Und zwar das letzte Jahr in dem er beruflich Tätig ist und vermutlich am meisten verdient. Zudem fehlt noch ein Jahr Beitrag in der Rentenkasse.

Julibe
16.12.2010, 17:41
Ich bin ehrlich gesagt froh darüber, da ich nächstes Jahr dran gewesen währe -.-

mave
17.12.2010, 23:55
b4sh0r;565355Ich habe einen Kollegen, der hat ein Abi von 0,9 und muss zum Zivi. Jetzt darf er 6 Monate zum Zivildienst und kann dann nochmal 6 Monate warten bis er studieren kann. Super, oder?


EDIT:// Das heisst, ihm fehlt ein Jahr. Und zwar das letzte Jahr in dem er beruflich Tätig ist und vermutlich am meisten verdient. Zudem fehlt noch ein Jahr Beitrag in der Rentenkasse.

Du meinst also dass Geld das wichtigste auf Erden ist?
Was bringt es dir den Doktor zu haben aber menschlich eine Null bist?
Und Zivil- und Wehrdienst prägt einen Menschen nunmal.

Zumal sich ausmustern zu lassen kein Problem darstellen sollte.

Ich finde es nicht unbedingt gut dass die Wehrpflicht nun abgeschafft wird. Lege viel wert auf Gleichberechtigung und hätte es begrüßt wenn Frauen auch für ein halbes Jahr in Pflegeeinrichtungen oder ähnlichem "dienen" müssten.