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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Global] Netzneutralität in Gefahr? Mobilfunkbetreiber dürfen Datenfluss manipulieren



meckl
22.12.2010, 12:39
Netzneutralität in Gefahr?
Mobilfunkbetreiber dürfen Datenfluss manipulieren

In Amerika verabschiedete die Telekommunikationsaufsicht ein Regelwerk, nach dem Provider den Zugang zu ihren Leitungen begrenzen dürfen. Sie dürfen stärker in den Datenfluss auf ihrem Netz eingreifen, um Engpässe zu vermeiden.

Das Internet steht vor einem grundlegenden Umbruch: In den Vereinigten Staaten wurden am Dienstag die Spielregeln für das weltumspannende Datennetz neu festgelegt. Die Telekommunikationsaufsicht (FCC) verabschiedete ein Regelwerk, nach dem Provider den Zugang zu ihren Leitungen begrenzen dürfen. Zur Debatte steht die Idee der sogenannten Netzneutralität, unter der alle Daten gleich schnell beim Nutzer ankommen sollen.

Das Netz wird vereinfacht gesagt zweigeteilt - bei Internetverbindungen per Handy hätten dann die Mobilfunk-Netzbetreiber wie Verizon Wireless oder AT&T viel stärker das Sagen und könnten sogar einzelne Dienste wie Skype unterbinden. Dagegen soll sich das Internet für den Endnutzer zu Hause zunächst wenig ändern.

Provider dürfen nicht blockieren

Die Betreiber der schnellen Datenautobahnen - die Telekom- und Kabelkonzerne - dürfen künftig aber stärker in den Datenfluss auf ihrem Netz eingreifen, um Engpässe zu vermeiden. Dabei können sie einzelne Internet-Seiten oder andere Anwendungen allerdings nicht blockieren, so lange kein Gesetzesverstoß vorliegt.
Behördenchef Julius Genachowski sicherte sich die Unterstützung von zwei demokratischen Kommissaren, um den Vorstoß durchzubringen. Von republikanischer Seite kamen umgehend Drohungen, das Regelwerk juristisch zu Fall zu bringen. Einige Brancheunternehmen bezeichneten die Regeln als ausufernd und unnötig.

Internet-Aktivisten haben an den neuen Internet-Vorgaben viel auszusetzen. „Diese Regeln scheinen voller Lücken zu sein“, sagte Craig Aaron von der Internet-Gruppe „Free Press“. Andere Streiter für ein freies Internet stimmen dem Vorschlag jedoch zu: Er sei besser als gar nichts, sagen sie.

Quelle: FAZ.net (http://www.faz.net/s/Rub4C34FD0B1A7E46B88B0653D6358499FF/Doc%7EE77982B2E2D64469098C3B1C6D55AF8B0%7EATpl%7EE common%7EScontent.html)