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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Global] Ubuntu – Canonical setzt auf Snappy Apps und enttäuscht die Community



Xenio
01.05.2015, 08:00
Snappy Apps sollen nach dem Willen von Canonical die neue „Paketarchitektur“ von Ubuntu markieren. Damit will Canonical die bisherige typische Debian-Architektur ablösen. Bereits ab Ubuntu 15.10 sollen die Snappy Apps in einer Variante für den Desktop zur Verfügung stehen. Was genau bietet die neue Paket-Architektur und was sagen die Kritiker?

Snappy Apps: Bei Ubuntu bald Standard?

Die Snappy Apps enthalten in einem Archiv Konfigurationsdateien, Binaries und Bibliotheken. Die neue Paketarchitektur soll sich wie die bisherige über das Internet installieren lassen, auch Aktualisierungen sind wie gewohnt möglich. Gegenüber den klassischen Debian-Paketen sollen die Snappy Apps aber zahlreiche Vorteile gegenüber den Debian-Paketen bieten. Während Debian-Pakete zahlreiche Paketabhängigkeiten produzieren sollen diese bei den Snappy Apps entfallen. Ein Update bewirkt durch die Snappy Apps übrigens keine Überschreibung der Dateien. Die bisherige Version bleibt somit erhalten, dadurch ist ein Rollback ohne Komplikationen möglich.
Schröpft Canonical die Debian-Community ohne etwas zurückzugeben?

Canonical preist die Vorteile gegenüber den Debian-Paketen an, was auch aus Sicht des Unternehmens nachvollziehbar ist. Letztlich will Canonical mit der neuen Paket-Architektur (http://developer.ubuntu.com/en/snappy/) offenbar eine Art Rolling-Release konzipieren und damit wohl den Druck loswerden, regelmäßig eine neue Version von Ubuntu veröffentlichen zu müssen. Ungeachtet der von Canonical angepriesenen Vorteile sehen Kritiker jedoch bereits seit langen angeführten Kritikpunkten an Canonical bestätigt. So hatten Debian-Entwickler bereist vor langer Zeit angeführt, dass Canonical zwar die „Früchte von Debian pflücke“, der Community aber selbst keine Entwicklungen zurückgeben würde. Die nunmehr beschrittenen Wege mit der Eigenentwicklung des Dispaly-Servers Mir statt Wayland und nun die Snappy Apps, die eine völlige Loslösung von der Debian-Gemeinschaft bedeuten würde, scheint die Kritiker in ihrer Sichtweise zu bestätigen.

Wann treffen sich Debian und Canonical in der Mitte?

Da anderseits Ubuntu (http://www.technik-smartphone-news.de/chromium-os-setzt-auf-ubuntu-lts-chromixium-1-0-3727)quelloffen ist, dürfte die Debian-Community auch von Canonical profitieren. Da die Debian-Community jedoch als konservativ verschrien ist, dürften die Snappy Apps grundsätzlich in der Debian-Community als Teufelszeug abgetan werden. Der Erfolg von Ubuntu indes dürfte Canonical Recht geben. Debian indes rutscht in der Beliebtheit immer weiter ab. Gleichsam ist Debian als Fels in der Brandung in der Linux-Community bekannt. Während Ubuntu teilweise instabil ist, präsentiert sich Debian als grundsolide und stabil. Möglicherweise gerade wegen der „konservativen Haltung der Entwickler“. Hinsichtlich der Qualität des Systems dürften die Debian-Entwickler auf der richtigen Seite stehen. Innovation und Stabilität ließen sich indes vereinigen wenn sowohl Canonical als auch die Debian-Community endlich einen Weg zueinander finden würden und nicht jede Seite die Wahrheit für sich reklamieren würde.


Foto: Snappy Apps: Urheber: Canonical
Quelle: http://www.technik-smartphone-news.de/ubuntu-canonical-setzt-auf-snappy-apps-und-enttaeuscht-die-community-3734

H4x0r007
01.05.2015, 13:13
Letztlich will Canonical mit der neuen Paket-Architektur (http://developer.ubuntu.com/en/snappy/) offenbar eine Art Rolling-Release konzipieren und damit wohl den Druck loswerden, regelmäßig eine neue Version von Ubuntu veröffentlichen zu müssen.
Außerdem gehen ihnen langsam die Buchstaben für Versionsnummern aus. Wir sind ja schon bei Vivid Vervet.
Rolling Releases finde ich eine gute Sache, wenn sichergestellt ist, dass der X-Server nach dem Update noch funktioniert. Bei Ubuntu-Upgrades auf das nächste Release war es (zumindest bei mir) oft so, dass mindestens der Grafiktreiber nicht mehr funktionierte und von Hand nachgefrickelt werden musste.


Debian indes rutscht in der Beliebtheit immer weiter ab. Gleichsam ist Debian als Fels in der Brandung in der Linux-Community bekannt. Während Ubuntu teilweise instabil ist, präsentiert sich Debian als grundsolide und stabil.

Für mich war Debian auf dem Desktop noch nie eine Option, weil ich einfach keine Lust auf uralte Software aus den Paketquellen habe. Auf dem Server ist es zwar eine gute Sache, auf bewährte Softwareversionen zurückzugreifen und diese nur zu patchen. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk der Softwareentwickler sicher auf ihren aktuellen Versionen. Selbst auf dem Server bin ich mittlerweile von Debian abgekommen.