Schlag gegen Computerhacker in China
Nach massiven Beschwerden aus dem Ausland ist China die Zerschlagung einer Bande von Internet-Kriminellen gelungen. Drei Verdächtige wurden festgenommen, fünf Computer und ein Auto beschlagnahmt.
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Die chinesische Polizei hat eine Bande von Internet-Kriminellen zerschlagen. Die Hacker rekrutierten im Internet Tausende Mitglieder und boten ihnen Techniken und Programme an, um Websites anzugreifen oder Schadprogramme in fremde Rechner einzuschleusen, wie die staatliche Tageszeitung "China Daily" berichtete. Drei Verdächtige wurden festgenommen, neun Server, fünf Computer und ein Auto beschlagnahmt. Alle mit dem Fall in Zusammenhang gebrachte Websites wurden geschlossen, wie "China Daily" meldete. Zudem seien Guthaben über 1,7 Million Yuan (180.000 Euro) eingefroren worden. Wann die Polizeiaktion erfolgte, wurde nicht gesagt.
Black Hawk Safety Net
Dem Bericht zufolge ging die Polizei in der zentralchinesischen Provinz Hubei gegen die Gruppe vor, die sich Black Hawk Safety Net nannte. Es hatte den Angaben zufolge mehr als 12.000 zahlende Mitglieder und nahm dadurch bislang mehr als sieben Millionen Yuan (730.000 Euro) an Beiträgen ein. Weitere 170.000 Personen hatten sich für eine freie Mitgliedschaft angemeldet, wie die Zeitung berichtete.
China selbst Opfer von Cyber-Kriminalität
Der Bericht über die Polizeiaktion kam, nachdem besonders im Ausland immer häufiger die Sorge geäußert wurde, dass China ein boomendes Zentrum für Internet-Verbrechen und Industriespionage sei. Für Aufsehen hatten dabei im vergangenen Monat Angriffe auf E-Mail-Konten des US-Internetkonzerns Google und mindestens 20 weiterer Firmen in China gesorgt, weshalb Google mit seinem Rückzug aus China gedroht hat.
Die Behörden haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie erklärte, China sei selbst das größte Opfer von Cyberkriminellen mit mehr als 42.000 angegriffenen Websites im vergangenen Jahr. An den Ermittlungen gegen die Hackergruppe waren 50 Polizisten in drei weiteren Provinzen beteiligt, wie eine örtliche Zeitung berichtete. Der Fall könne bis ins Jahr 2007 zurückverfolgt werden, hieß es. Damals seien bei einem Hackerangriff Dutzende Websites für mehr als 60 Stunden lahmgelegt worden.
Quelle: N24.de
