Pentagon stellt Forderungen an Wikileaks
Das amerikanische Verteidigungsministerium fordert Wikileaks und Julian Assange den Gründer der Organisation dazu auf, alle veröffentlichten Dokumente über den Afghanistankrieg dem Pentagon zu übergeben. Auch sollen alle Inhalte von den Webseiten gelöscht werden.
Nachdem sich so gut wie alle wichtigen amerikanischen Ämter und Behörden öffentlich gegen Wikileaks und deren Mitarbeiter aussprachen, schreitet das Verteidigungsministerium nun zur Tat. Man verlangt von Julian Assange, Leiter von Wikileaks, dass alle vorhandenen geheimen US-Dokumente die Wikileaks der Öffentlichkeit schon präsentierte oder noch vorenthält „umgehend“ dem Pentagon übergeben werden.
Weiter verlangt man, dass die Organisation alle bereits publizierten Inhalte von den Webseiten und auch von anderen Datenträgern löscht. Wikileaks erhielt von einem Informanten gut 90.000 geheime US-Dokumente, die den Afghanistankrieg protokollieren. Um so wenig Menschen wie möglich zu gefährden wurden Berichte über aktuellere Einsätze vorerst nicht im Internet publiziert, so dass 15.000 Schriften im Gegensatz zum Rest vorerst nichtöffentlich einsehbar sind.
Da in den öffentlichen Protokollen GPS-Daten und ähnliche brisante Informationen vorliegen, ist sich Amerika dennoch sicher, dass Wikileaks durch die Publizierung Menschenleben im Kriegsgebiet massiv gefährdet. Um weiteren Bedrohungen dieser Art aus dem Weg zu gehen, reagiert das Pentagon nun auf diese Weise. Die geplante Veröffentlichung der restlichen Protokolle könnte die Situation weiter verschärfen, meinte der Pentagon-Sprecher Geoff Morrell.
Auch wenn man vorgibt, man wolle weitere Enthüllungen der Seite unterbinden nur um Menschenleben zu retten, kann man nicht davon ausgehen, dass Wikileaks den Wünschen nachkommen wird. Die Organisation machte es sich zum Ziel, Informationen so lange wie nur möglich online zu halten.
Ein Statement Wikileaks zu den Äußerungen aus dem Pentagon ist bisher nicht vorhanden.
Quelle: www.gulli.com
