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Es hat sich ausgemustert
Ein wichtiges Kapitel der Bundesrepublik geht zu Ende: Das Kabinett hat die Aussetzung der vor mehr als 50 Jahren eingeführten Wehrpflicht besiegelt. Außerdem wurde eine drastische Verkleinerung der Truppe beschlossen.
Die Regierung stellte am Mittwoch die Weichen für eine Reduzierung von rund 240 000 auf maximal 185 000 Soldaten und brachte die nötigen Gesetzesänderungen auf den Weg. Offen ist, wann diese Zahl erreicht wird, weil gleichzeitig die Sparpläne für die Bundeswehr bestehen bleiben.
Die Koalitionsrunde hatte bereits am vergangenen Donnerstag die Vorschläge von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) für die Wehrreform gebilligt.
Die Reform ist eine der tiefgreifendsten Veränderungen in der Geschichte der Bundeswehr. Erstmals seit Wiedereinführung der Wehrpflicht 1957 werden junge Männer nicht mehr eingezogen. Erst in diesem Jahr war der Wehrdienst auf sechs Monate gekürzt worden. Die Truppe soll künftig 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten haben. Geplant sind darüber hinaus bis zu 15 000 freiwillige junge Männer und Frauen im Jahr. Dieser Dienst kann bis zu 23 Monate dauern.
Wegfall von Zivildienst hinterlässt Lücke
Ein Bundesfreiwilligendienst soll den bisherigen Zivildienst ersetzen. Zu 100 Prozent würden die Zivildienstleistenden damit nicht ersetzt werden können, sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im ZDF. „Die Illusion sollte man auch gar nicht wecken“, fügte sie hinzu. Die derzeit rund 90 000 Zivildienstleistenden seien allerdings nur ein halbes Jahr lang Zivis, während der Bundesfreiwilligendienst eine Regeldauer von einem Jahr hat.
Es würden wichtige Einsatzkräfte wegfallen, räumte Schröder ein. „Aber das gehört dazu, wenn man die Wehrpflicht aussetzt.“ Der Bundesfreiwilligendienst müsse so attraktiv wie möglich gestaltet werden.
Die geplanten Einsparungen sollen nach Ansicht der FDP verzögert werden. Es seien Mittel nötig, um die Truppe für Freiwillige attraktiver machen zu können, sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Elke Hoff im Deutschlandfunk. So müssten die Aufstiegschancen und die Fortbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr verbessert werden. Dies gelte auch für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Grundsätzlich müsse aber auch die Truppe ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten, sagte die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion.
Quelle
Endlich !
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und wenn krieg is? ^^
schade...hatte was gutes
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Wurde auch langsam Zeit! Jetzt müsste die Wehrpflicht noch aus dem Grundgesetz gestrichen werden und wir wären einen Schritt weiter.
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Warum einen Schritt weiter? Nur weil du keinen Bock auf Wehrdienst oder Zivi hast? Wehrpflicht hatte etwas gutes und wer keinen Dienst an der Waffe wollte, der konnte ja den Zivi machen. Was meinst du, was für Probleme die Pflegebranche bekommen wird, wenn es kaum noch Menschen gibt, die da etwas helfen.
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Finde ich auch eher schade, dass es abgeschafft wurde.
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Wieso denn schade? Kann doch jeder hingehen, wer Bock hat. Ich fände es gut, wenn nur noch die sich zu Mördern vereidigen lassen, die es auch wollen und die Pflicht komplett abgeschafft wird.
Und Zivildienst kann ja wohl auch jeder machen - oder ein freiwilliges soziales Jahr. Dafür braucht es keine Wehrpflicht.
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Also die Abschaffung der Wehrpflicht fand ich schon sehr lange fällig... das mit dem Zivi ist ne andere Sache, man hätte meiner Meinung nach das mit dem Zivi noch beibehalten können: Jeder max. 3 Monate Zivi (auch Frauen, keine Ausnahmen). Fänd ich ok.
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Zivildienst ist genausoschlimm wie Wehrpflicht. Ich muss mich doch nicht vom Staat zur Drecksarbeit verpflichten lassen.
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Mit dem, was du als Drecksarbeit bezeichnest, verdienen andere Menschen ihre Brötchen. Sie arbeiten hart dafür, dass sie ihre Familien ernähren können. Sie tun einen Dienst am Menschen. Das scheint in unserer Gesellschaft, gerade in der Jugend, doch sehr weit ins Hintertreffen geraten zu sein, wie wichtig sowas ist.
Wehrdienst hin oder her: ich glaube, dass es für den ein oder anderen aus Disziplingründen mal gar nicht so verkehrt wäre, ein bisschen gedrillt zu werden. Es ist auch eine Charakterschule. Alle Soldaten als Mörder abzustempeln ist schlichtweg falsch und nicht sonderlich weit gedacht. Was ist mit Ärzten? Was ist mit den Soldaten, die 2002 (?) bei der großen Flut im Einsatz waren? Techniker? ...
Ich bemerke immer mehr, wie sich eine Antihaltung einstellt. Scheiss egal was, Hauptsache dagegen! Wenn man nach stichhaltigen Gründen fragt, die mal ein wenig zukunftsweisend gerichtet sind, vereppt meist das Reden, Schwatzen und pures Hochhalten von Aussagen wie "Sind doch alles Mörder. Krieg ist scheisse. Der Staat kann mich mal." stellen sich ein. Na danke, sehr produktiv.
Ich war nach dem Abi ein Jahr in Gambia/Westafrika und habe dort als Lehrer gearbeitet. Man muss nicht ins Ausland gehen, um mal was anderes kennen zu lernen. Der Zivildienst reicht schon. Anderen mal was gutes tun. Ihnen eine Freude machen. Ihnen helfen, und wenns nur das Popo abwischen ist, weil die das selbst nicht mehr hinkriegen. Aber nein, dafür sind sich die Damen und Herren ja zu fein. Sie spielen lieber Black Opps oder lassen sich mit Pornos vollrieseln. Da kann man sich zurücklehnen, man hat seinen Spass und muss für nichts und niemanden Verantwortung übernehmen.
Unsere Regierung macht bei weitem nicht alles richtig und ich bin mir auch bei diesem Thema noch unschlüssig. Aber die Haltung, die so Manche von uns an den Tag legen, lässt echt nur zu wünschen übrig. (das ist nicht NUR auf dieses Forum bezogen, sondern auch).
So, Diskussion frei. :)
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Ohne Wehrpflicht muss die Bundeswehr junge Leute anwerben... Was dann passiert sieht man ja in den USA wo nur schießwütige in Helikoptern durch die Gegend fliegen :(