Das Buch vermutet als Leser oftmals einen Computer-Anfänger und keinen "professionellen Hacker", wie man aus dem Untertitel herleiten könnte.
Dauernd werden die simpelsten Vorgänge, die man als Zielgruppe für ein solches Buch doch schon als Vorwissen hätten vorausahnen können, bis ins exzessivste Detail dermaßen ausgeschmückt, dargelegt und einfach bis in die Unendlichkeit wiederholt.
Da werden ganze Bücherseiten verschwendet um fiktive Provider-Angebote zu erstellen oder es wird dargelegt, wie man unter Windows-Systemen Screenshots anfertigt, um seine Dokumentation hübscher zu gestalten. Marc Ruef beschreibt das Internet, das UseNet und grundlegende Begriffe von einem naiven Standpunkt, das ich dieses Buch glatt der nächsten Schülerpraktikantin in die Hand drücken könnte. Ob dies für ein Fachbuch eine Auszeichnung ist?
Dazu erklärt er uns wie Google funktioniert und baut noch schnell einen Screenshot mit einer barbusige Blondine ein, deren kommerzielle Webseite-URL dann auch groß im Buch erkennen zu ist. Teilweise muss man sich wirklich beim Lesen etwas bevormundet vorkommen.
Abgesehen davon, besitzt das Buch doch einen brauchbaren (aber nicht neuen) Teil über Scanning mit NMAP und Co.
Generell könnte man dieses Buch auf zwei getrennte Bücher verteilen. Ein Buch mit < 200 Seiten für "Network Mapping / Application Fingerprinting" und ein weiteres für "Internet für Anfänger". Aber dann kann man eigentlich gleich zu Messers Secrets of Network Cartography greifen.
Ich möchte die Leistung und die Energie des Autors nicht in Frage stellen, da Bücher zu diesem Thema sehr kompliziert und rar sind. Allerdings hätte ich von der Beschreibung und der Rezensionen des Buches einfach mehr erwartet und vermute stark, dass der Autor beim Schreiben irgendwo vom Weg abgekommen ist.