Erstmals hat eine große Organisation der Musikindustrie zugegeben, dass das Gerede um eine Zerstörung ihres Geschäftes durch die illegale Verbreitung von Songs im Internet keine reale Grundlage hat.

Die britische "PRS for Music", ein Verband, der der deutschen Gema ähnelt, legte dazu nun konkrete Zahlen für das Jahr 2008 vor (PDF). Demnach ist das Geschäft mit Musik in Großbritannien im letzten Jahr um 4,7 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro gewachsen. Der Umsatz mit Endkunden machte davon 75 Prozent aus und kletterte um immerhin 3 Prozent.


Der von den Musikkonzernen häufig beklagte Rückgang der Einnahmen betrifft lediglich den Verkauf von Tonträgern. Hier war der Umsatz um 10 Prozent rückläufig. Da aber der Vertrieb digitaler Kopien im Internet um 50 Prozent zulegte, sanken die Einnahmen aus dem Verkauf von Musik lediglich um 6 Prozent.

Dies wurde durch das Konzert-Geschäfts aber kompensiert. Der Umsatz mit Konzert-Tickets legte den Angaben zufolge um zehn Prozent zu und verhalf der Branche so insgesamt zu einem Wachstum. Der Business-to-Business-Bereich, der 25 Prozent der Umsätze in der Musikindustrie ausmacht und Lizenzgeschäfte, Werbung u.ä. umfasst, legte um 10 Prozent zu.

"Diese aktuelle Studie hilft uns sehr, zu verstehen, wie sich die Industrie derzeitig entwickelt", sagte Jeremy Fabinyi, Chef von PRS for Music. Aktuelle Probleme ließen sich hier ebenso erkennen wie Bereiche mit Wachstumspotenzialen. Die Erkenntnisse wolle man nutzen, um die Branche für die Zukunft fit zu machen.


Quelle: winfuture.de