Microsoft Deutschland meldet einen weiteren "Schlag" gegen Software-Piraten. Das Vermögen eines norddeutschen Händlers wird nach einer gerichtlichen Anordnung gepfändet, weil dieser zuvor tausendfach gebrannte CDs mit Microsoft-Software vertrieben hatte.

Der Verkäufer hatte mit "einem besonders leistungsfähigen Brenner" selbst Fälschungen produziert und diese mit "gebrauchten" Echtheitszertifikaten verkauft, die er zuvor von anderen Anbietern eingekauft hatte. Nach Angaben von Swantje Richters, Justitiarin bei Microsoft Deutschland, ist dieses Vorgehen gleich in mehrfacher Hinsicht illegal.
Allein Produktion und Verkauf der selbst gebrannten Medien sind nach Ansicht von Microsoft nicht rechtmäßig. Hinzu komme, dass der Handel mit den Echtheitszertifikationen ebenso verboten sei, weil diese zur Kennzeichnung echter Microsoft-Software verwendet werden.

Microsofts Anwälte verweisen auf entsprechende Urteile verschiedener Gerichte, denen zufolge die Zertifikate weder einzeln, noch zusammen mit nicht dazugehörigen Medien vertrieben werden dürfen. Das Unternehmen kam durch Hinweise von Kunden auf die Schliche des Händlers.

Nachdem eine gerichtliche Anordnung erwirkt wurde, gab es eine Durchsuchung der Geschäftsräume des Händlers, bei der man neben dem Brenner auch diverse Fälschungen fand. Der Anbieter muss nun 500.000 Euro Schadenersatz zahlen, kann aber weiter legalen Geschäften nachgehen.

Das Urteil aus einem gleichzeitig angestrengten Strafverfahren steht noch aus. Richters warnte andere Händler, die Fälschungen oder manipulierte Microsoft-Produkte wie etwa Echtheitszertifikate als Lizenzen verkaufen, da man sie nun ins Visier nehmen will. Wer in Deutschland illegale Kopien von Software anfertigt und diese verkauft, macht sich bekanntermaßen strafbar.

Quelle: Winfuture.de