Die EU-Kommission hat gestern erstmals eine Kartellstrafe gegen die Hersteller von Speicherchips verhängt, weil diese durch Preisabsprachen gegen das geltende Wettbewerbsrecht verstoßen und sich illegale Vorteile verschafft haben.

Die Gesamtstrafe beläuft sich auf 331.273.800 Euro und enthält bereits einen Nachlass, weil die Unternehmen ihre Vergehen eingestanden haben. Die Strafe richtet sich gegen die Firmen Micron, Hynix, Samsung, Infineon, NEC, Hitachi, Mitsubishi, Toshiba, Elpida und Nanya. Micron muss jedoch nicht zahlen, weil man die EU-Kommission auf das Bestehen des Kartells aufmerksam machte.

Die EU stellt ihre Ermittlungen nun im Gegenzug zur Zahlung der Geldstrafe durch durch die Unternehmen ein. Micron hatte die Wettbewerbshüter schon im Jahr 2002 auf die Kartellabsprachen hingewiesen. Bis auf den deutschen Hersteller Infineon sind alle Firmen nicht in Europa ansässig, vertreiben hier aber ihre Produkte und haben sich deshalb an das geltende Recht zu halten. Auch in den USA wurde gegen die RAM-Hersteller wegen Preisabsprachen ermittelt.

Der koreanische Elektronikkonzern Samsung muss mit fast 146 Millionen Euro den Löwenanteil der Strafe zahlen, weil das Unternehmen mit Abstand den größten Anteil am europäischen Arbeitsspeichermarkt hat. Nach Angaben der EU bestand das RAM-Kartell zwischen Mitte Juli 1998 und Mitte Juni 2002. In dieser Zeit stimmten die beteiligten Firmen regelmäßig ihre Preisgestaltung beim Verkauf von Arbeitsspeichermodulen an PC-Hersteller für den europäischen Markt illegal aufeinander ab.


Quelle: WinFuture