Der US-Computerhersteller Dell soll Tausende Desktop-PCs verkauft haben, obwohl das Unternehmen wusste, dass die Geräte defekte Komponenten enthalten. Dies geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die jüngst öffentlich zugänglich gemacht wurden.

Wie die 'New York Times' berichtet, stammen die Dokumenten aus einer Klage, die dem Unternehmen vorwirft, Mitarbeiter hätten gewusst, dass die Systeme der Dell OptiPlex-Serie für Firmenkunden wahrscheinlich mit einem Hardware-Schaden ausfallen würden. Insgesamt hatte Dell in der Zeit von Mai 2003 bis Juli 2005 insgesamt 11,8 Millionen OptiPlex-PCs verkauft, die von dem Problem betroffen sein könnten.

Die Fehler gehen auf schadhafte Kondensatoren auf den Mainboards der Rechner zurück. In den Papieren ist außerdem davon die Rede, dass Dell-Mitarbeiter absichtlich versucht haben, die Probleme herunterzuspielen, wodurch die Kunden gefährdet wurden. Das Verkaufspersonal von Dell sei zudem angewiesen worden, die Kunden nicht aktiv auf mögliche Hardware-Ausfälle aufmerksam zu machen.

Dell erklärte in einer Stellungnahme, dass in der Zeit von 2003 bis 2005 von verschiedenen Zulieferern defekte Kondensatoren des Herstellers Nichison verbaut wurden. Diverse andere PC-Hersteller hätten damals mit den gleichen Problemen zu kämpfen gehabt. Dell habe seinerseits mit Garantieverlängerungen reagiert, damit die betroffenen Kunden im Falle eines Defekts schnell und unkompliziert Ersatz bekamen.

Aktuelle Dell-Produkte seien nicht gefährdet, teilte das Unternehmen weiterhin mit. Schon 2006 hatte der Konzern Hunderte Millionen US-Dollar zur Seite gelegt, um die durch die defekten Kondensatoren drohenden Kosten für Ersatzleistungen für seine Kunden abzufangen.


Quelle: WinFuture.de