In Bulgarien wurden in einer für das Land bisher größten Operation dieser Art vier Internetseiten geschlossen, die illegal urheberrechtlich geschütztes Material zum Download anboten. Man will so gegen die enorm große Softwarepiraterie im Land vorgehen.

Dem Weltverband der Musikindustrie (International Federation of the Phonographic Industry - IFPI) ist es in Bulgarien gelungen, vier Internetseiten in Kooperation mit der bulgarischen Cyber Crime Unit, zu schließen. Betroffen ist unter anderem die Webseite nanoset.net, welche den Nutzern Peer2Peer Services anbot. Die Seiten rapidadd.com, 4stroing.com und afasta.com gingen ebenfalls in die Knie. Sie fungierten als Filehoster, boten aber auch Streamingdienste an, die es ermöglichten, Filme illegal zu sehen - auch, während sie noch im Kino liefen.

Nach Angaben der Polizei verdienten die Seiteninhaber circa 2.5 Millionen Euro mit diversen Premiumangeboten. Hinzu kämen noch Werbeeinnahmen. Die Leiter der Homepages wurden verhaftet und die Server, die über 120 Terabyte „nicht autorisierte“ Daten beinhalten, wurden konfisziert.

Ina Kileva, der Leiter der Bulgarischen Vereinigung von Musikproduzenten kommentiert: ,,Die schiere Größe dieser Operation, die enorm angestiegene Zahl an illegalen Daten und der riesengroße finanzielle Profit den die Kriminellen einfahren, zeigen was für ein großes Problem Piraterie in Bulgarien ist.“

Bulgarien ist in der Tat für seine hohe Softwarepirateriequote von fast 100 Prozent bekannt. Drei der fünf meist besuchten bulgarischen Internetseiten sind laut dem Internetanalyseportal Alexa Internet Warezseiten.

Quelle: www.gulli.com