Siegfried Lehr, der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Dettenheim hat als Vorsitzender des Betreibervereins einer Kartbahn den Veranstaltern des Musikfestivals „Die Kartbahn rockt!“ gedroht, die dortige Austragung des Festes künftig verhindern zu wollen, sollten diese den Infostand der Piratenpartei wie geplant erlauben. Hat die SPD in Baden-Württemberg so viel Angst vor den Orangen?

Ämterhäufungen sind in kleineren Gemeinden an sich nichts Neues. Wenn die Zahl der Aktiven überschaubar ist, so kann es durchaus passieren, dass eine Person gleich mehrere Positionen übernimmt. Schwierig wird die Angelegenheit spätestens, wenn die Leitungsfunktion eines Vereins mit politischen Motiven vermischt wird. So geschehen in Baden-Württemberg, wo der 1. Vorsitzende der Kartbahn (Touring Club Liedolsheim) gleichzeitig der Ortsvereinsvorsitzende der SPD ist. Dieser war offenbar unglücklich darüber, dass sich die Piratenpartei für das geplante Festival „Die Kartbahn rockt!“ angesagt hatte. Nach Informationen der Piratenpartei drohte er den Veranstaltern des Festivals damit, dass diese Location für ihr Fest künftig ausfallen würde, sollten sie den Stand wie geplant genehmigen.

Daraufhin sah sich Sven Krohlas gezwungen, den Infostand abzubrechen, um keine weiteren Schäden zu verursachen. Hätte sich der Veranstalter an seine Zusage gegenüber der Piratenpartei gehalten und den Infostand weiterhin genehmigt, müsste er in den nächsten Jahren auf erhebliche Einnahmen verzichten, wenn SPD-Chef Siegfried Lehr seine Drohung wahr gemacht hätte. Für die Betreiber der Kartbahn als auch die Ausrichter des Festivals stellt das Ereignis eine wichtige Geldquelle dar. Offenbar ist im Krieg und der Politik alles erlaubt, konterten die Piraten kurze Zeit später und baten den SPD-Chef die Auseinandersetzung wieder auf dem politischen Parkett auszufechten, wo sie hingehört.

Quelle: www.gulli.com