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Hybrid-Darstellung

  1. #1
    W32.FunLove
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    Ignorieren sollte man Sarrazin und die ganze Debatte finde ich keinesfalls, auch wenn man diesen Troll dann indirekt finanziert. Wenn man Sarrazin durch Nichtbeachtung bestrafen will und sich nicht auf Diskussionen einlässt, wird die Menge der Sarrazin-Befürworter wachsen, was wohl nicht im Interesse der kritischeren Menschen liegt.
    Ich habe das Buch nicht gelesen, verfolge aber die Diskussion darüber und eigentlich ist auch nur diese wichtig. Es geht um die Sache, nicht um ihn oder sein Buch.

    Gundsätzlich kann man sagen, dass fast alle Befürworter zunächst das Statistiken-Argument bringen. Ausländer seien weniger produktiv, gewaltbereiter und nicht integriert genug. Dass Ausländer teilweise gewaltbereiter und nicht (in der deutschen Gesellschaft) integriert sind, bezweifle ich gar nicht.
    Die Pro-Sarraziner sagen, dass liegt einfach an ihrer Herkunft. Ich sage, dass diese Antwort viel zu simpel ist. Die meisten Türken und Araber in Deutschland, die gewaltbereit und deutschlandfeindlich sind, sind nur so geworden, weil sie selbst Rassismus und Gewaltbereitschaft seitens der Deutschen erlebt haben. Ich bin mit einigen Muslimen befreundet und die können das bestätigen. So scheinen manche Deutsche schon unterbewusst ausländerfeindlich zu sein. Von Kind auf werden Türken von Deutschen gemieden. Wenn Muslime, denen man ihren sogenannten Migrationshintergrund ja ansieht, durch die Stadt gehen, werden sie wie Krankheiten angestarrt. Man kann sich als integrierter Deutscher vielleicht gar nicht vorstellen, was das für ein Gefühl ist.
    Wenn man das sein Leben lang ertragen darf, ist es doch selbstverständlich, dass man eine Abwehrhaltung einnimmt. Bevor man selbst verletzt wird, macht man lieber auf hart und verletzt lieber zuerst. Dieses Verhalten ist völlig natürlich und trifft nicht nur bei Ausländern auf.

    Als ich gestern einen Arzttermin hatte und eine Weile im Wartezimmer warten musste konnte ich auch so ein Verhalten beobachten. Immer mal wieder kamen mehr oder weniger gut aussehende Menschen ins Wartezimmer und haben alle mit "Guten Tag" usw. begrüßt, wie man es nun mal so macht. Irgendwann kam dann eine ziemlich "üppigere" (^^) Frau mittleren Alters mit ihrem Sohn herein und hat niemandem begrüßt. Sie hat sich einfach hingesetzt, dann aber relativ laut mit ihrem Sohn geplaudert. Daraufhin haben einige Personen im Wartezimmer gleich den Kopf geschüttelt und waren sichtlich genervt. Obwohl die Frau die Abneigung bemerkt hat, wird sie sich beim nächsten Arztbesuch wahrscheinlich genauso oder sogar noch "schlimmer" verhalten, da sie denkt, dass man sie so oder so verachten würde und sie dann lieber einen auf Rebell macht. Und das nenne ich jetzt mal die Rassismusspirale.

    Diese Spirale gab es schon oft in der Vergangenheit und jedes mal sagt man sich nachher, dass man es besser weiß. Aber das ist Schwachsinn. Die aktuelle Situation mit unseren muslimischen Mitbürgern kann man etwas mit dem Schwarz- und Weißkonflikt der USA vergleichen, denke ich. Man hat Afrikaner versklavt und nach Amerika gebracht um das dortige Land auf- und die dortigen Ressourcen abzubauen. Nach dem zweiten Weltkrieg gingen unter anderem viele Türken nach Deutschland, um hier billige Gastarbeit verrichten zu dürfen. Nach der Sklavenbefreiung in der USA wurden Schwarze weiterhin diskriminiert und ausgegrenzt, sodass sich ihre Subkultur weiterhin weiterentwickelt und verändert hat. Es gab und gibt immer noch "Ghettos", in denen man sich als Weißer vielleicht nicht gerade alleine befinden sollte. Und das hat den einfachen Grund, dass sich diese Rassismusspirale auch dort gedreht hat und nicht, dass Schwarze gewaltbereit oder nicht integriert sind!

    Und genau das finde ich so Scheiße an der gesamten Diskussion. Man bleibt nicht bei der objektiven Wahrheit sondern lässt sich einfach mitreißen. Wir haben wie gesagt gerade genau die gleiche Situation, wie sie einmal in der USA existent war. Alle sagen, dass der frühere Rassismus in der USA falsch war. Aber gleichzeitig brüllt man hier von faulen und gewaltbereiten Ausländern. Das ist Propaganda.
    Wenn man Sarrazins Argumente objektiv betrachtet, müsste man zum Beispiel auch alle behinderte Menschen ins Ausland schicken, da sie dem Staat auch Geld schulden.

    Nach außen hin und oberflächlich betrachtet wirkt Deutschland aber natürlich nicht rassistisch. Wir haben ja so schön Aktionen seitens Massenmedien und besonders seitens Massensport, der einem suggeriert, dass man sich auch integrieren kann, wenn man sich nur hart genug anstrengt.

    Die Symptome eines Problems sind nicht dessen Ursache.

    Edit: Spam und Spambilder müssen aber nicht sein hier oder?
    Geändert von mo0wm (04.09.2010 um 16:26 Uhr)

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