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  1. #1

    Standard Nobelpreis für künstliche Befruchtung

    Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an Robert Edwards für die Entwicklung der künstlichen Befruchtung. Das Komitee begründete seine Entscheidung mit der herausragenden Bedeutung von Edwards’ Forschung, die es unfruchtbaren Paaren – mehr als 10 Prozent aller Paare weltweit sind betroffen – ermöglicht habe, trotzdem Kinder zu bekommen.

    Der englische Biologe begann seine Untersuchungen in den 1950er-Jahren, nachdem andere Wissenschaftler bei Hasen erfolgreich künstliche Befruchtungen durchgeführt hatten. Er klärte den Entwicklungszyklus von menschlichen Eizellen auf und beschrieb, wie die Zellen reifen, welche Hormone ihre Entwicklung steuern und ab welchem Zeitpunkt sie durch ein Spermium befruchtet werden können. Parallel dazu ermittelte er, welche physiologischen Bedingungen die männlichen Keimzellen brauchen, um eine Eizelle befruchten zu können.

    1969 gelang Edwards die erste künstliche Befruchtung in der Retorte, doch die Eizelle entwickelte sich nicht wie vorgesehen. Edwards vermutete, dass die weiblichen Keimzellen länger in den Eierstöcken reifen müssen, bevor sie entnommen werden, und suchte nach einer sicheren Methode, sie von dort zu entnehmen. Er fand sie mit Hilfe des Gynäkologen Patrick Steptoe, einem Pionier der damals umstrittenen Schlüsselloch-Operationen.

    Doch obwohl sich die später entnommenen Eizellen nach der Befruchtung sehr gut entwickelten, beschloss das englische Medical Research Council, Edwards Forschung nicht weiter zu finanzieren. Erst mit Hilfe einer privaten Spende konnte der Forscher seiner Arbeiten fortsetzen. Diese lösten, auch von Edwards selbst angeregt, eine lebhafte ethische Diskussion aus.

    Edwards und Steptoe verfeinerten die Methode weiter und ermittelten, welcher Hormonspiegel bei der Frau besonders günstig für das Einsetzen des wenige Tage alten Embryos ist, damit die Chance auf eine erfolgreich ausgetragene Schwangerschaft möglichst hoch ist. Als erstes Retortenbaby der Welt wurde die Engländerin Louise Joy Brown am 25. Juli 1978 geboren – ein Ereignis, das als Meilenstein in die Medizingeschichte einging. Seither kamen etwa 4 Millionen Kinder nach einer künstlichen Befruchtung auf die Welt.

    Edwards und Steptoe gründeten in Cambridge die erste Klinik für künstliche Befruchtung und bildeten Gynäkologen und Zellbiologen aus aller Welt über ihre Technik weiter. Heute gehört die Methode, bei der in einer Petrischale ein einzelnes Spermium per Mikroinjektion in die Eizelle eingeschleust wird, zum medizinischen Standard für die Behandlung von unfruchtbaren Paaren. Mehrere Studien haben bestätigt, dass Kinder aus künstlichen Befruchtungen sich genau so gesund entwickeln wie ihre Altersgenossen, die natürlich empfangen wurden.

    Allerdings ist der Weg zum Wunschkind trotz aller technischer Forschritte nicht einfach: Nicht nur der psychische Druck ist belastend; die Frauen müssen auch eine schmerzhafte und mit Nebenwirkungen verbundene Hormonbehandlung auf sich nehmen. Und selbst wenn alles überstanden ist, liegt die Erfolgsquote der Fruchtbarkeitsbehandlung lediglich bei etwa 30 Prozent.

    Quelle

  2. #2
    Stanley Jobson
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    Standard

    Dies mal hat es wenigstens jemand bekommen der es verdient hat. Ist zwar der Nobelpreis für Medizin, aber bei den Friedensnobelpreis haben es ja auch schon Leute bekommen die noch nichts geleistet haben.

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