Politisch motivierte Angriffe auf technische Systeme sind offenbar im Kommen. Über die Hälfte aller Bereitsteller kritischer Infrastrukturen - darunter versteht man zum Beispiel das Strom- und Kommunikationsnetz und die technische Infrastruktur des Finanzsektors - wurde schon Ziel politisch motivierter Angriffe. Das ergab eine Studie des IT-Sicherheitsunternehmens Symantec.

Für Angriffe auf Rechner und Netzwerke gibt es zahlreiche Motive. Geld, Langeweile, Rache oder das technische Interesse am Aufdecken von Sicherheitslücken sind nur einige der möglichen Beweggründe. Immer häufiger jedoch spielen auch politische Motive eine Rolle bei IT-Kriminalität. 53 Prozent der Befragten gaben an, schon mindestens einmal von einer Attacke mit politischem Hintergrund betroffen gewesen zu sein. Im Durchschnitt zehn solcher Angriffe in den vergangenen fünf Jahren melden die Befragten. Den entstandenen Schaden beziffern sie mit im Durchschnitt rund 850.000 US-Dollar - umgerechnet rund 613.000 Euro - pro Unternehmen.

In Bezug auf die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen geben sich die verschiedenen Sektoren unterschiedlich optimistisch. Am zuversichtlichsten sind dabei die Stromversorger, während die Betreiber von Kommunikationsnetzen sich am wenigsten optimistisch zeigen.

Einige Nationalstaaten, insbesondere China, stehen im Verdacht, häufiger Angriffe gegen ausländische Behörden und große Unternehmen durchzuführen. Auch einige westliche Länder, vor allem Großbritannien und die USA, versuchen derzeit, ihr Potential für die "Cyber-Kriegführung" zu erhöhen. Teilweise sind es aber auch Gruppen von Aktivisten, die politisch motivierte Cyber-Angriffe - dann oft auch als "Hacktivism" bezeichnet - durchführen.

Quelle: www.gulli.com