Junge Franzosen bekommen künftig vom Staat Geld geschenkt, um im Internet legal Musik herunterzuladen. Mit der sogenannten Musikkarte können Zwölf- bis 25-Jährige für 50 Euro Musik einkaufen, müssen aber nur die Hälfte bezahlen.

Die seit Donnerstag erhältliche Karte soll helfen, junge Leute zu legalen Downloads zu bewegen und zugleich die französische Musikindustrie fördern. Es können jedes Jahr eine Million Nutzer von dem Angebot profitieren.

Die Aktion ist auf zwei Jahre begrenzt und kostet den Staat 50 Millionen Euro. Die jungen Leute können zwischen mehreren Internet-Plattformen wählen, unter anderem iTunes, Fnac und Orange. Kulturminister Frédéric Mitterrand hatte die Musikkarte bereits im Januar angekündigt, musste aber noch grünes Licht der EU abwarten.

Die Musikkarte gilt als Gegenstück zur sogenannten Hadopi-Behörde, die Raubkopierer im Internet aufspüren und bestrafen soll. Verdächtige werden das erste Mal per Mail und das zweite Mal per Einschreiben verwarnt. Anschließend drohen ein Bußgeld und eine einjährige Sperre des Internetzugangs. Kritiker sehen darin einen Angriff auf die Informationsfreiheit. Sie verweisen zudem darauf, dass sich die Kontrollen durch technische Tricks umgehen lassen. Die Behörde hatte Anfang Oktober damit begonnen, mutmaßliche Datendiebe zu verwarnen.

Quelle: "Musikkarte" für Jugendliche in Frankreich - Märkische Allgemeine - Nachrichten für das Land Brandenburg