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    ٠•●• ॐ •●•٠ Avatar von meckl
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    Standard Bradley Manning: "Grausame und inhumane" Haftbedingungen

    Bradley Manning: "Grausame und inhumane" Haftbedingungen

    Einem Bericht des amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald zufolge wird der mutmaßliche Whistleblower Bradley Manning im Militärgefängnis in den USA unter inhumanen Haftbedingungen festgehalten. Manning wird verdächtigt, zahlreiche geheime Dokumente - darunter die viel diskutierten Diplomaten-Depeschen - an die Whistleblowing-Website WikiLeaks weitergegeben zu haben.

    Während WikiLeaks und sein neuester Leak sowie der Sprecher des Projekts, Julian Assange, momentan im Fokus der Öffentlichkeit stehen, wird über Bradley Manning vergleichsweise wenig gesprochen. Dabei ist es der 22-jährige Armee-Analyst, der, wenn die Anschuldigungen gegen ihn stimmen, die spektakulären Leaks der letzten Monate - Collateral Murder, Afghanistan Diaries, Iraq War Logs und auch Cablegate - erst ermöglichte. Manning, der im Irak stationiert war, soll zahlreiche Geheimdokumente kopiert und an WikiLeaks weitergegeben haben. Inhaftiert wurde er, nachdem er sich mit seiner Geschichte dem Ex-Hacker Adrian Lamo anvertraute und dieser die Behörden informierte (gulli:News berichtete). Manning handelte offenbar aus idealistischen Motiven. Aus vom US-Magazin Wired veröffentlichten Chatlogs zwischen Manning und Lamo - deren Authentizität allerdings bisher nicht bestätigt wurde - geht hervor, dass Manning "weltweite Diskussionen, Debatten und Reformen" auslösen wollte. Er wollte öffentlich machen, was ihm als unethisch und möglicherweise kriminell erschien. "Ich möchte, dass die Leute die Wahrheit sehen… egal wer sie sind… denn ohne Informationen kann man als Volk keine informierten Entscheidungen treffen," soll er gesagt haben. Er glaubte daran, dass die ihm bekannt gewordenen Geheiminformationen frei sein sollten: "Informationen sollten frei sein - sie gehören in die Öffentlichkeit."

    Aufgrund der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen - für die ihm nach Angaben eines Militärsprechers bis zu 52 Jahre Haft drohen könnten (gulli:News berichtete) befindet sich Manning seit sieben Monaten in Untersuchungshaft in Militärgefängnissen. Die ersten zwei Monate war er in der Nähe von Kuwait inhaftiert. Anschließend wurde er nach Quantico im US-Bundesstaat Virgina verlegt. Greenwald berichtet nun, dass die Mannings Haftbedingungen von "grausamer und inhumaner Behandlung, nach den Standards vieler Nationen sogar Folter" geprägt sind. Zu diesem Schluss kam der Journalist, nachdem er mehrere Personen aus Mannings Umfeld sowie einen der Verantwortlichen des Gefängnisses befragte.

    Manning ist nach Angaben Greenwalds ein "Mustergefangener", der niemals gewalttätig war oder andere Probleme verursachte. Trotzdem sei der mutmaßliche Whistleblower von Anfang an in die höchste Sicherheitsstufe eingestuft worden. Manning befand sich von Anfang an in Einzelhaft; 23 Stunden am Tag sitzt er allein in seiner Zelle. Diese Behandlung - die von Lt. Brian Villiard, einem der Gefängnis-Verantwortlichen, bestätigt wurde - wird von Psychologen als potentiell äußerst schädlich eingeschätzt. Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass lang anhaltende Einzelhaft ernsthafte psychologische Schädigungen nach sich ziehen kann, die in ihrem Ausmaß mit denen starker körperlicher Misshandlungen vergleichbar sind. In vielen Ländern - nicht aber in den USA - ist diese Form der Inhaftierung daher außer in Fällen extremer Fremdgefährdung verboten.

    Zudem unterliegt Manning auch in seiner Zelle strengen Verhaltensregeln, deren Einhaltung von den Wärtern durch ständige Überwachung kontrolliert wird. So ist ihm beispielsweise sportliches Training verboten. Seine Zelle ist äußerst spartanisch eingerichtet; so erhielt er beispielsweise kein Kopfkissen für sein Bett. Die Gründe dafür sind unklar; Manning gilt nicht als selbstmordgefährdet. Während der einen Stunde, die Manning täglich außerhalb seiner Zelle verbringen darf, ist ihm der Zugang zu Nachrichtensendungen und ähnlichen Programmen verboten. Um Manning unter diesen Bedingungen ruhig zu halten, erhält er angeblich mittlerweile regelmäßig Antidepressiva von den Gefängnis-Ärzten.

    Manning wird nicht gestattet, Kontakt zur Presse aufzunehmen. Daher kann er seine Erfahrungen nicht öffentlich machen. David House, ein 23-jähriger IT-Fachmann, der Manning mit Hilfe einer Unterstützergruppe mehrfach im Gefängnis besuchte - und dafür kürzlich Repressionen durch das FBI ausgesetzt war (gulli:News berichtete) - berichtet allerdings, er habe bei Manning im Verlauf der Monate deutliche Veränderungen durch die Einzelhaft festgestellt. Sein Erscheinungsbild sowie sein Verhalten hätten sich verändert.

    Manning wurde bisher keines Verbrechens angeklagt; geschweige denn rechtskräftig verurteilt. Es gibt bisher noch keine offiziellen Angaben darüber, wann sein Prozess stattfinden wird und ob er vor ein Militärgericht oder ein ziviles Gericht gestellt wird. Man verdächtigt ihn, im Rahmen seiner Whistleblowing-Tätigkeit unter anderem mehrere IT-Verbrechen sowie einen möglichen Verstoß gegen den umstrittenen Espionage Act begangen zu haben.

    Quelle: gulli:news
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  2. Folgende Benutzer haben sich für diesen Beitrag bedankt:

    FeiieR (15.12.2010)

  3. #2
    Anfänger Avatar von Serial Killer
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    Standard

    was hat man anderes erwartet? Die USA sind kein Deut besser als Afghanistan oder sonst ein anderes Land! Alle regen sich über die steinzeitlichen Methoden in den muslimischen Ländern auf..aber was die abziehen ist teilweise genauso krank..
    never going down..

  4. #3
    Fortgeschrittener
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    Zitat Zitat von meckl
    für die ihm nach Angaben eines Militärsprechers bis zu 52 Jahre Haft drohen könnten
    o.O Ist das nicht etwas übertrieben ?
    Geändert von Marex (15.12.2010 um 20:14 Uhr)

  5. #4
    Bad Times Virus Avatar von Jury
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    Fällt unter Spoinage und da versteht die USA keinen Spaß.

    In Deutschland ist es nicht anders Landesverrat und Gefhrdung der ueren Sicherheit
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  6. #5
    Kevin Mitnick
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    Zitat Zitat von Jury Beitrag anzeigen
    In Deutschland ist es nicht anders Landesverrat und Gefhrdung der ueren Sicherheit
    Also ich sehe einen Unterschied zwischen 15 und 52 Jahren...



  7. #6
    Bad Times Virus Avatar von Jury
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    Die durchschnittliche Haftzeit bei Lebenslänglich beträgt ca. 20 Jahre. 20 oder 50? Ist egal. Beides ist krank. Und nach 20 Jahren bist du genauso kaputt wie nach 50 Jahren...
    Signatur:

  8. #7
    Kevin Mitnick
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    In Deutschland sind doch max. 15 Jahre.



  9. #8
    Bad Times Virus Avatar von Jury
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    Nach 15 Jahren kann man frühstens entlassen werden.
    Signatur:

  10. Folgende Benutzer haben sich für diesen Beitrag bedankt:

    Cristhecrusader (15.12.2010)

  11. #9
    Kevin Mitnick
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    Hatte das anders in Erinnerung, aber hab grade nachgeschaut und du hast Recht.



  12. #10
    Capt'n Crunch Avatar von Mac_Hack
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    936

    Standard

    ich hoffe sein Aufenthalt ist nicht unbegründet.
    was macht wikileaks wen es wirklich Manning war, der die Infos zu steckte?
    immerhin war er der wichtigste (ein zigste?) Informant

    spannend.. spannend..
    Geändert von Mac_Hack (16.12.2010 um 00:34 Uhr)


    Legalize Weed World Wide!!
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