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  1. #1
    Tron
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    Standard Töten all inclusive

    Eisbären-Erschießen in der Arktis kostet 30 000 Euro

    Der Mann in der Trachtenjacke weiß, was er am liebsten abschießen möchte. Um ihn herum ist es laut, ein Bläserquintett beginnt mit dem Konzert. Aber er ist sich sicher. „Den da, den will ich.“ Er zeigt auf einen Löwen in einem Hochglanzprospekt. Seine Augen strahlen. „Den sollen Sie bekommen“, sagt der Verkäufer und lacht. Wieder ein Kunde mehr.

    Was klingt wie ein Verkaufsgespräch für den neuen Audi A3 ist das lukrative Geschäft deutscher Reiseveranstalter mit streng geschützten Tieren. Eisbär, Leopard, Löwe und Nashorn – sie alle stehen seit Jahren auf der Roten Liste weltweit gefährdeter Tierarten. Trotzdem sind sie ganz offiziell zum Abschuss für Jagdtouristen freigegeben.
    Wir wollen herausfinden, wie das lukrative Geschäft funktioniert und geben uns als interessierte Jagdfreunde aus. An den Messeständen werden wir erzählen, dass unser Vater im nächsten Jahr seinen 60. Geburtstag feiert und ihm die Familie zum Jubiläum seinen Jagdtraum erfüllen möchte: Einen Exoten erlegen.

    Der erste Stand gehört zu „Versch Jagdreisen“. Der Chef, Georg Versch, bittet uns an den Tisch. Er trägt einen Wollfilzhut, eine Steppweste und Dreitagebart. Als wir ihm von unserer Geschenkidee, einer Eisbärenjagd, erzählen, pfeift er durch die Zähne und grinst: „Ein Eisbär also. Eine gute Wahl.“ Er fängt an zu erzählen. „Die Chancen, einen Eisbären zu erlegen, stehen ausgezeichnet. Am besten im März, April. Dann kommen die Bären aus dem Winterschlaf, sie sind hungrig und können mit Robbenfleisch angefüttert werden. Dann sind sie eine leichte Beute.“ Wir fragen, ob unser Vater den erlegten Bären wirklich mit nach Hause nehmen kann? „Na, klar. Er kann ihn sich ausstopfen lassen und ins Wohnzimmer stellen.“ Den Preis für die Reise müsse erst kalkuliert werden, aber mit 25 000 Euro müssten wir schon rechnen.

    Beim Nachbarstand „Westfalia“ geht es schneller. Der Jagdreisespezialist bietet ein komplettes Eisbär-Arrangement an: 14 Tage mit Unterkunft und Verpflegung in der Arktis, Schlittenhunden und dem Abschuss eines Bären („fast 100-prozentige Abschussgarantie“) kosten knapp 30 000 Euro. Wir können sofort unterschreiben. „Und wenn Ihr Vater unterwegs noch ein paar Robben schießen will, als Futter für die Hunde, kein Problem“, lockt der Verkäufer. Die Robbe kostet nur 19 Euro.

    Das sind Angebote, die bei Tierschützern wie Daniela Freyer, 42, eine riesige Wut auslösen. Seit Jahren kämpft sie mit ihrer Tierschutzorganisation „ProWildlife“ gegen Jagdsafaris auf aussterbende Arten. Doch gegen korrupte Regierungen und reiche Großwildjäger hat sie kaum eine Chance. „Die Eisbärenbestände sind seit Jahren rückläufig. Die Erderwärmung raubt ihnen den Lebensraum. Hinzu kommen Trophäenjäger und Fellhändler. Jedes Jahr werden so etwa 1000 Eisbären getötet, die meisten davon in Kanada.“

    Und das ganz legal: Die kanadischen Provinzregionen geben jedes Jahr knapp 700 Eisbären zum Abschuss frei. Die Tiere sind zwar nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen streng geschützt – aber nur für den kommerziellen Handel. Ureinwohner dürfen die Bären für den privaten Gebrauch töten, können ihre Lizenzen aber an Reiseveranstalter weiterverkaufen. So dürfen Trophäenjäger aus Deutschland für 30 000 Euro einen Eisbären schießen und den auch nach Deutschland einführen – ohne sich strafbar zu machen.

    Doch was reizt Menschen, auf Elefanten, Löwen oder Eisbären zu schießen?

    Wir fragen einen Messebesucher. Der Mann ist guter Dinge. Er hat gerade ein ganzes Jagd-Paket abgeschlossen. Eine Oryxantilope, zwei Streifengnus, ein Zebra und ein Warzenschwein – zum Schnäppchenpreis von zusammen 2500 Euro. „Es ist dieser Nervenkitzel und unglaubliche Spaß, mit der Büchse durch den Busch zu ziehen und einfach mal draufzuhalten.“ Hat er kein Mitleid mit den Tieren? „Nein. Wir bringen ja das Geld ins Land. Das kommt auch den Einheimischen zugute. Und die reinvestieren dann wieder in den Schutz des Wildes. So sorgen wir Jäger eigentlich für den Erhalt der Tierwelt.“

    Daniela Freyer von „ProWildlife“ weiß aus Gesprächen mit den Einwohnern vor Ort, dass die lokale Bevölkerung an den erheblichen Profiten der Jagdreiseanbieter minimal beteiligt wird. „Manchmal sind es nur 20 Cent pro Jahr. Einnahmen aus der Trophäenjagd machen in afrikanischen Ländern 0,006 Prozent des Staatshaushaltes aus.“

    Wir gehen an den nächsten Stand. Es ist „Blaser Safaries“, einer der größten Jagdreiseveranstalter. Auch hier erzählen wir, den Vater zum 60. Geburtstag überraschen zu wollen. Diesmal: mit einer Leopardenjagd.

    Auch diese Tiere stehen auf der Roten Liste vom Aussterben bedrohter Tiere. Der Verkäufer zeigt uns die Hochglanz-Kataloge. Wir sehen Luxus-Lodges mit Kronleuchtern, Poollandschaften, exotischen Buffets. Mit Anzeigen von Tierpräparatoren, die „Einfuhr, Zoll“ als „Sorglos-Paket“ gleich mitanbieten. In einem Prospekt steht: „Gönnen Sie sich den Spaß, bei uns Ihre Fertigkeiten mit der Flinte zu testen oder im Freundeskreis einen spontanen Wettkampf zu veranstalten.“ Der Verkäufer will uns überzeugen: „Es gibt billigere Reiseveranstalter. Aber die karren gezüchtete, zahme Tiere in einem Lkw in das Gebiet und setzen sie dann aus. Die gute wilde Ware, die gibt es nur bei uns.“

    Exakt drei Stunden nach dem Gespräch haben wir den Buchungsauftrag mit Bitte um Bestätigung im E-Mail-Postfach. Wir können den Leoparden für 7482 Euro bestellen. Mehrwertsteuer inklusive.

    Was für eine Schweinerei!
    man sollte eher die IDOITEN erschiesen:twisted

  2. #2
    Trojaner
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    Standard AW: Töten all inclusive

    so jetzt zur realität, das seit nunmehr vielen jahren geltende verbot für die schöachtung der eisbären hat ihre population enorm ansteigen lassen, youtube und anabhängige medien werden es euch schwarz auf weiss zeigen.der eisbär ist von dreckigen klimewandel idioten als galleonsfigur sehr missbraucht worden und findet hier wieder anklang,die anderen tiere um die es hier geht kenne ich nicht in population.

  3. #3
    DateMake Dialer
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