Auf herkömmlichen sozialen Netzwerken sind rechtsradikale Internetnutzer längst nicht mehr sicher. Um sich eine Alternative zu schaffen, bauen sie sich eigene Plattformen auf, wo sie sich unter Gleichgesinnten nahezu schrankenlos austoben können. So ist auch das "Netzwerk Rechts" entstanden. Seit Anfang Februar dieses Jahres bietet das soziale Netzwerk derzeit rund 400 Nutzern eine Plattform.

"Wer wir sind: Wir sind ein soziales Netzwerk das sich die Vernetzung von Nationalisten zum Ziel gesetzt hat." So beschreiben die Betreiber des Portals "Netzwerk Rechts" ihr noch junges soziales Netzwerk. Die Zielgruppe der Verantwortlichen ist klar: Autonome Nationalisten, Neonazis und Rechte. Schaut man sich die Benutzernamen "Nationaler Freiheitskämpfer", "SLEIPNIR" oder "odin24" an, wird sofort klar, dass sich entsprechende Internetnutzer zusammengefunden haben.

Es besteht kein Zweifel daran, dass "Netzwerk Rechts" zu einem der Portale im deutschsprachigem Web gehört, das von und für Neonazis aufgebaut wurde. Die Betreiber von jugendschutz.net zählten 2009 bereits 93 soziale Netzwerke dieser Art. In Anbetracht regelmäßig hinzukommender Seiten ist die Tendenz steigend.

"Netzwerk Rechts" hat trotz der bereits vielen bestehenden Neonazi-Portale die Aufmerksamkeit vieler Beobachter auf sich gelenkt. Nur einen Monat nach der Veröffentlichung befinden sich auf der Seite mehr als 400 Mitglieder. Ein relativ professioneller Aufbau der Seite bietet Internetnutzern das Erstellen von Profilen, mit denen man Informationen austauschen kann, Gruppen gründen und beitreten, sowie mit anderen Besuchern chatten oder Musik hören kann. "Netzwerk Rechts" hat es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, herkömmlichen sozialen Netzwerken wie etwa Facebook in nichts nachzustehen. Es besteht jedoch der kleine Unterschied, dass die Betreiber wohl weniger auf Meldungen von Nutzern reagieren dürften, die sich über rassistische, rechtsextreme oder antisemitische Inhalte von anderen Nutzern beschweren.

"Netzwerk Rechts" verlinkt auf den Mailing-Dienst 0x300.com, welcher bekanntermaßen von Rechten genutzt wird. Dieser Dienst wird nach Recherchen der Zeitschrift Lotta vom Dortmunder Neonazikader um Dennis Giemsch gelenkt. Mutmaßungen zufolge könnte auch er hinter dem Projekt "Netzwerk Rechts" stehen, denn die notwendigen Computer-Kenntnisse zum Aufbau einer solche Seite besäße er.

Quelle: http://www.gulli.com/news/18351-netz...cht-2012-03-07