Der TV-Entertainer Stefan Raab beendet Ende des Jahres seine Fernsehkarriere. Das gab der 48-Jährige bekannt. Gründe für seine Entscheidung nannte der Erfinder von "TV Total" nicht. Sein Sender ProSieben bedauerte den Rücktritt.

Der TV-Entertainer Stefan Raab beendet zum Ende des Jahres seine Fernsehkarriere: "Ich habe mich entschlossen, zum Ende dieses Jahres meine Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen", erklärte Raab.
ProSieben habe ihm zwar eine mehrjährige Vertragsverlängerung angeboten, dennoch habe er seine Entscheidung nach reiflicher Überlegung und mit Überzeugung getroffen. Bei dem Sender war der 48-Jährige insgesamt 16 Jahre unter Vertrag. Zu seinen erfolgreichsten Formaten zählt "TV total", das zuletzt aber immer schwächere Quoten eingefahren hat. Fans gewann Raab auch mit seiner Mammut-Spieleshow "Schlag den Raab" und diversen TV-Spektakeln wie der "Wok WM". Zuletzt war auch noch über einen Wechsel zu RTL spekuliert worden.
"Raab stehen alle Türen offen"

Wolfgang Link, ProSieben-Senderchef und Vorsitzender der Geschäftsführung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, erklärte: "Mit Stefan Raabs Entschluss, seine TV-Karriere zu beenden, geht eine TV-Ära zu Ende." Raab habe ProSieben und das deutsche Fernsehen geprägt. "Er hat uns viele neue Shows und unzählige magische Momente geschenkt."
Link bedauerte den Rücktritt des Grimme-Preisträgers: "ProSieben und ich werden Stefan Raab sehr vermissen. Sollte er jemals einen Rücktritt vom Rücktritt in Erwägung ziehen: Bei ProSieben stehen ihm alle Türen offen."
Immer voller Körpereinsatz: Raabs Erfolg beruht auch darauf, sich für seine Shows nicht zu schonen - wie hier beim Kampf gegen Boxweltmeisterin Regina Halmich 2007 in Köln.



Erfolgsgarant beim Eurovision Song Contest

Raab war auch derjenige, der dem Eurovision Song Contest in Deutschland wieder zu einer größeren Öffentlichkeit verhalf. Der Moderator, der schon immer äußerst erfolgreich als Musiker und Produzent aktiv war, schrieb 1998 unter dem Synonym "Alf Igel" den deutschen Beitrag für Guildo Horn. Zwei Jahre später erfüllte sich für ihn ein Traum, als er selbst für Deutschland antrat - mit seinem Nonsens-Song "Wadde hadde dudde da".
Dass Raab die in der Öffentlichkeit mitunter belächelte Veranstaltung aber durchaus ernst nahm, zeigte sich in den Folgejahren. So entdeckte er in einer eigens dafür erfundenen Casting-Show den Musiker Max Mutzke, der 2004 immerhin Platz acht holte. Und dann kam 2010 der Sieg von Lena Meyer-Landrut in Oslo. Mit der jungen Hannoveranerin trat Raab ein Jahr später noch einmal an. 2012 holte der Raab-Schützling Roman Lob den zehnten Platz. Alles Erfolge, an die kein deutscher ESC-Teilnehmer seitdem mehr annähernd herankam.
Begonnen hatte Raab seine Bildschirmkarriere Anfang der 90er-Jahre beim Musiksender Viva. Neben dem Adolf-Grimme-Preis wurde er mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Comedy-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Quelle: http://www.tagesschau.de/kultur/raab-101.html