Der Wissenschaft dienen. Einen eigenen Neutronenstern - einen Pulsar - entdecken. Private, ungenutzte Werkzeuge der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Eigentlich wollten die Forscher der Universität Hannover mit dem Projekt Einstein@Home als Erste den direkten Nachweis für Gravitationswellen erbringen. Das ist nun anderen Kollegen der Uni Hannover gelungen, diese Wellen sind aber weiter extrem spannend für die Wissenschaft. Theoretisch strahlen Neutronensterne Gravitationswellen aus. Wenn man also diese Pulsare entdeckt, besteht die Chance, auch die dazugehörigen Gravitationswellen aufzuspüren. Mitmachen kann jeder, der einen Computer besitzt und darauf eine kostenlose Software installiert: BOINC. Dieses Programm der Universität Berkeley nutzt die ungenutzte Rechenkraft eines PCs um Datenpakete des Albert-Einstein-Instituts bei der Uni Hannover zu analysieren.

Software läuft im Hintergrund

Die Datenpakete stammen von einem Teleskop, das in das Weltall hineinhorcht, sowie zwei unterirdischen Detektoren, die Gravititionswellen der Pulsare aufspüren sollen. Dabei werden ungeheure Datenmengen produziert. Selbst Supercomputer wären mit der Auswertung sehr lange beschäftigt, daher haben sich die Wissenschaftler eine Methode ausgedacht, die diese Arbeit auf viele einzelne PCs auf privaten Schreibtischen verteilt. Das Programm läuft im Hintergrund und greift nur auf die Rechenleistung zurück, wenn der Nutzer gerade nichts anderes macht. Übrigens kann das BOINC-Programm auch bei anderen Projekten eingesetzt werden, beispielsweise zur Erforschung neuer Medikamente oder der Suche nach außerirdischem Leben.

Zertifikat für erbrachte Rechenleistung

46.000 freiwillige Teilnehmer gibt es bei Einstein@Home aktuell, seit 2010 wurden bereits 60 Pulsare entdeckt - teilweise an Orten, an denen sie gar nicht vermutet wurden. Hat der eigene Rechner dann tatsächlich einen bisher unbekannten Pulsar entdeckt, erhält der PC-Besitzer ein offizielles Zertifikat, das die Leistung bestätigt. Einen Namen darf man allerdings nicht wählen. "Ein Neutronenstern, der deinen Namen trägt ..." hört sich auch irgendwie nicht so romantisch an.

Kommentar: Meiner Meinung nach, eine gute Möglichkeit seine ungenutzte Rechenleistung für sinnvolle Projekte zu verwenden. Die Projekte können außerdem frei nach Belieben gewählt werden, d.h. ich weiß genau für was ich meine Leistung zur Verfügung stelle.

Quelle: Forscher werden - ganz ohne Abschluss - ndr.de