Hacker haben in den Mainstream-Medien oftmals einen unverdient schlechten Ruf. Für Hollywood-Filme gilt dies allerdings nicht, so eine aktuelle Studie: Dort zählen die Hobby-Sicherheitsexperten und kreativen Software-Bastler fast immer zu den Guten.


Normalerweise herrscht in der Öffentlichkeit das Klischee des cyberkriminellen Bösewichts vor, wenn von Hackern die Rede ist. Dabei wird außer Acht gelassen, dass es neben den "bösen" Hackern (Black Hats) auch die "guten" White Hats gibt, die keine zerstörerischen, Absichten verfolgen. White Hats geht es um das Erlangen von Wissen, die kreative Beschäftigung mit Technologie und oftmals auch darum, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten - sei es durch das Entwickeln von Open Source-Software, Hilfe beim Aufdecken und Beheben von Sicherheitslücken oder sogar Unterstützung der Rettungskräfte in Krisensituationen (gulli:News berichtete). Diese Seite der Medaille allerdings bleibt vielen Menschen weitgehend verborgen, und so ergibt sich ein tendenziell negatives Image.


Anders ist dies offenbar in Filmen. Wie eine irische Analyse, veröffentlicht im International Journal of Internet Technology and Secured Transactions, nun zeigt, kommen Hacker in fiktionalen Filmen überraschend gut weg. Damian Gordon, Forscher an der School of Computing am Dublin Institute of Technology hat diverse Filme aus den vergangenen vier Jahrzehnten - darunter Blockbuster wie Matrix oder Jurassic Park - untersucht und ist zu interessanten Schlüssen gekommen, wie Inderscience berichtet. Insgesamt lagen der Analyse 50 Filme zugrunde, in denen zumindest ein wichtiger Charakter mit Hacking zu tun hat. Dabei zeigte sich, dass 44 Hacker in den Filmen eindeutig positiv und nur zehn negativ dargestellt wurden.
Interessant war auch, welche Motivationen und Altersgruppen von Hackern in den Filmen porträtiert wurden. Insgesamt wurden 19 Hacker-Charaktere als Beschäftige in der Computerindustrie angesiedelt, 17 waren reine "Vollzeit-Hacker", zwölf Studenten und zwölf hatten irgendwelche anderen Berufe. "Tatsächlich wird die Mehrheit der Hacker in Filmen als "gute Jungs" zwischen 25 und 50 Jahren dargestellt, die entweder in der Computerindustrie oder als Vollzeit-Hacker arbeiten", erläutert Gordon.
Natürlich werden auch hier Klischees transportiert - so sind weibliche Hacker nur selten vertreten und oftmals werden unrealistische Beschreibungen der Dinge, zu denen Hacker fähig sind, gegeben. Trotzdem könnte diese Form der Popkultur auf Dauer mit dazu beitragen, dass sich ein differenzierteres und positiveres Bild von Hackern in der Gesellschaft durchsetzt.


Quelle: http://www.gulli.com/news/hacker-kom...weg-2010-02-14