(13.07.2010, 18:15) Stellen wir uns folgende Situation vor: Ein Mann geht auf dem Bürgersteig an einer Straße entlang und auf ein Mal klingelt das Handy. Eine SMS ist angekommen. Natürlich will er diese sofort beantworten. Er schländert mit dem Mobiltelefon in der Hand über die Straße und tippt vor sich hin. Und auf ein Mal scheppert es: Der Mann ist vor die nächste Laterne gelaufen.

So geht es tatsächlich vielen Menschen. Das merken auch die Krankenhäuser, in denen es durch das abgelenkte "über den Bordstein Stolpern" immer mehr Verletzungen gibt. Eine Studie aus den USA zeigt, dass sich die Zahl der Verletzungen, die sich aus dem Spielen mit dem Handy ergeben, jedes Jahr verdoppelt. Im Jahr 2008 mussten in den vereinigten Staaten über 1.000 Menschen behandelt werden, weil sie über Bürgersteige gestolpert, vor Verkehrsschilder gelaufen oder in Kanalschächte gefallen sind. Die Dunkelziffer dürfte dabei noch deutlich höher liegen, weil es vielen Handynutzern peinlich ist, zuzugeben, dass sie sich beim „Spielen“ mit dem Handy verletzt haben.

Abhilfe soll jetzt eine neue Software zur Spracherkennung liefern. Das in Kalifornien ansässige Elektrounternehmen Aliph hat ein Programm hergestellt, mit dem das Gesprochene in eine SMS umwandelt wird, damit sich der SMS-Schreiber nicht mehr auf das Drücken der kleinen Tasten konzentrieren muss. Diese Technik wird auch beim Telefonieren angewendet. Der Nutzer muss nur noch den Namen der Person sagen, die angerufen werden soll und schon wählt das Telefon die richtige Nummer.

Für die Menschen, denen das noch nicht reicht, haben die Software-Entwickler noch einen draufgelegt: eine Art Navigationssystem für das Mobiltelefon. Hierbei wird man schon im Vorhinein gewarnt, wenn man sich auf Kollisionskurs mit einem Laternenpfahl oder einem Gullyschacht befindet.

Doch auch mit diesen technischen Hilfsmitteln lässt sich das Problem nicht ganz aus der Welt schaffen. „Unser Gehirn ist einfach nicht für Multitasking ausgelegt“, erklärt Clifford Nass, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Universität Standford in Kalifornien.

Quelle: VECcommunity, Vechta, Vechta Community, Deine Community für die Region Vechta