Malware: Deutsche fühlen sich besonders bedroht
IT-Sicherheitsprobleme und Cyberkriminalität sind in allen Industrienationen ein ernstzunehmendes Problem. Die Wahrnehmung dieser Probleme durch die Nutzer allerdings unterscheidet sich recht deutlich zwischen den einzelnen Ländern. Das zumindest ergibt eine aktuelle Studie des Sicherheitssoftware-Unternehmens F-Secure.
Für die Studie wurden im Mai dieses Jahres 1.450 Internetnutzer aus Finnland, Deutschland, Malaysia, Polen, Schweden, Großbritannien und den USA befragt. Es sollte festgestellt werden, ob sie eine unterschiedliche Wahrnehmung in Fragen der IT-Sicherheit und möglicher Bedrohungen haben. Es stellte sich heraus, dass teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den Nationen existieren.
Deutsche Nutzer scheinen sich bei der Internet-Nutzung mehr Sorgen um ihre Privatsphäre und die Sicherheit ihrer vertraulichen Daten zu machen als Internetnutzer aus anderen Ländern. 77% der Deutschen berichteten von derartigen Bedenken. Damit steht Deutschland in dieser Kategorie auf dem ersten Platz vor Malaysia mit 73%. Am sorglosesten im Netz unterwegs sind offenbar die Skandinavier: in Schweden und Finnland sind nur 42 beziehungsweise 36 Prozent besorgt über den Datenschutz.
Malware-Angriffe betrafen in den letzten zwölf Monaten rund die Hälfte aller Befragten. In Deutschland allerdings galt dies nur für rund ein Drittel der Befragten. Nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Art der Malware-Attacken unterscheidet sich dabei je nach Land.
Sean Sullivan, Sicherheitsbeauftragter bei F-Secure, kommentiert die Unterschiede zwischen Sicherheitsempfinden und tatsächlicher Bedrohung: "Die Nutzer in Deutschland zeigen mit Abstand die größte Sorge, obwohl sie den geringsten Risiken und tatsächlichen Bedrohungen ausgesetzt sind. Vorsicht beim Surfen im Internet walten zu lassen ist zwar gut, jedoch kann übertriebene Sorge auch verhindern, alle Vorteile, die das Web bietet, genießen zu können. Auch ein gewisser Lernprozess darf nicht außer Acht gelassen werden: Wenn Menschen Bedrohungen ausgesetzt sind, lernen sie, mit neuen Situationen umzugehen und werden entsprechend sicherer im Umgang mit dem Internet und sind seltener von Risiken betroffen."
Der Informationsstand der Befragten über IT-Themen unterscheidet sich ebenfalls je nach Land. Durchschnittlich 7 Prozent aller Befragten der sieben Länder wissen nicht, was ein bösartiger Code oder eine Malware ist, wobei die Quote in UK (12 Prozent), USA (12 Prozent) und Malaysia (9 Prozent) noch am höchsten ist. Bei anderen, weniger bekannten Angriffsmethoden liegt der Anteil teilweise noch deutlich höher.
Quelle: gulli.com