Labels klagen ja ganz gerne mal, seit neuestem auch bevorzugt gegen Internet-Blogger, die neueste Musikvideos und Download-Mixtapes auf ihren Seiten einbinden. Hierbei wurden die Betreiber der abgemahnten Websites zur Zahlung eines Strafbetrags sowie zur Löschung der betreffenden Einträge aufgefordert. Letzteres erledigt seit neuestem anscheinend auch Google für Internet-Nutzer. Wie Spiegel Online berichtet, beschwerten sich mehrere Musik-Blogger darüber, dass der Netz-Riese diverse Seiten aufgrund angeblicher Urheberrechtsverletzungen löschte.
Die Betroffenen selbst zeigen sich absolut überrascht und verärgert über diese Maßnahmen, schließlich bloggten sie ausschließlich Inhalte, die ihnen die Plattenfirmen als Promomaterial zusandten. "Ich versichere, dass ich alle Musikstücke, die ich in den vergangenen zwei Jahren veröffentlicht habe, entweder von den PR-Agenturen, den Plattenfirmen oder den Künstlern direkt zu diesem Zweck erhalten habe.", sagte Bill Lipold, Autor von "Rock Cleveland", gegenüber der britischen Zeitung "The Guardian".
In dieselbe Kerbe schlug auch der Verantwortliche des "Masala"-Blogs, der auf seiner Seite hauptsächlich über Anti-Mainstream Musik wie japanischem Dancehall oder HipHop aus dem Senegal berichtete. Zwar habe er Abmahnungen wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen bekommen, auf seine Nachfrage, welche der Inhalte denn genau zu beanstanden seien, kam allerdings keine Antwort mehr.
Die "Masala"-Seite ist zwar mittlerweile wieder online, der Frust bei vielen anderen Betroffenen bleibt aber. Zumindest wurden auf Seiten des Internetriesen erste Fehler eingeräumt. Google-Manager Rick Klau schrieb im offiziellen Firmenblog: "Wir haben einen Fall entdeckt, in dem Blogger nicht über Beschwerden benachrichtigt wurden, bevor wir ihren Blog gelöscht haben."