Angesichts des millionenfachen unbefugten Zugriffs auf die Online-Netzwerke des US-Verteidigungsministeriums hat der Chef des Nachrichtendiensts NSA, Keith Alexander, klare Regeln zur Abwehr von Cyberattacken gefordert. Auf die Systeme des Pentagon werde "jede Stunde 250.000 Mal unerlaubt zugegriffen, das macht mehr als sechs Millionen Mal am Tag", sagte Alexander am Donnerstag in Washington.


Um auf diese wachsenden Bedrohungen reagieren zu können, seien klarere Regeln zur Abwehr solcher Angriffe nötig. Unter anderem bemängelte Alexander einen mangelnden Überblick auch von Experten. Derzeit sei es nicht möglich, sich ein Gesamtbild der Lage zu verschaffen.

"Unsere nationalen Interessen sind in Gefahr", warnte der Vier-Sterne-General, der vor knapp einem Jahr die Leitung des "Cyberspace-Kommandos" innerhalb der NSA zur Abwehr von Angriffen über das Internet übernommen hatte, in seinem ersten öffentlichen Auftritt. Die Bedrohungen kämen von Terroristen, kriminellen Gruppen, individuellen Hackern, auch aus dem Ausland. Um die Attacken besser aufdecken zu können, bedürfe es eines besseren und schnelleren Warnsystems. Einen russischen Vorschlag für ein Abkommen zur Eindämmung der Kriegsführung im Internet bezeichnete Alexander als möglichen "Anfang einer internationalen Debatte".

Im vergangenen Juni richtete die US-Armee innerhalb der NSA das "Cyberspace-Kommando" gegen Computerattacken ein, das Angriffe auf sicherheitsrelevante Computernetzwerke in den USA abwehren und selbst im Cyberspace operieren soll. Die NSA gilt als mächtigster US-Geheimdienst, sie überwacht und entschlüsselt weltweit elektronische Kommunikation.

Quelle: krone.at