Im Internet veröffentlichte "Todeslisten" mit Dutzenden von Namen haben Kolumbien in Aufregung versetzt. Bereits drei Jugendliche, deren Namen in dem Dokument auftauchten, sind in der Stadt Puerto Asis in den vergangenen Tagen getötet worden. Die Regierung ordnete inzwischen eine Untersuchung an. Junge Menschen aus verschiedenen Teilen Kolumbiens hatten in den vergangenen Tagen angezeigt, dass sie über Facebook bedroht worden seien.


In Puerto Asis waren Mitte August zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche erschossen worden, als sie mit dem Motorrad unterwegs waren. Auch ein 18-Jähriger kam gewaltsam ums Leben. Wenige Tage nach den Morden erhielten Schüler in ganz Kolumbien dann die Todesliste, auf der auch die Namen der drei Getöteten standen. Insgesamt umfasst das Dokument die Namen von 80 Jugendlichen. Sie wurden von den Verfassern ultimativ aufgefordert, ihren Wohnort zu verlassen.

Besonders die Stadt Puerto Asis, wo die Teenager ermordet wurden, ist in Aufruhr. "Hier herrschen Panik und totales Chaos", sagte eine Mitarbeiterin der Bürgerbeauftragten am Mittwoch. Viele Eltern schickten ihre Kinder zu Verwandten in andere Städte, andere verriegelten ihre Häuser.

Die kolumbianischen Behörden halten es für möglich, dass Nachfolger von in den vergangenen Jahren aufgelösten paramilitärischen Gruppen hinter den Drohungen steckten. Betroffen sind den Informationen zufolge neben Puerto Asis auch Ortschaften in den Bezirken Antioqiua (Nordwesten), Condinamarca (Zentrum) und Narino (Süden).

Quelle: krone.at