Täglich 23.000 Seiten infiziert

[X-Zero]

Alle 3,6 Sekunden wird eine Internetseite mit gefährlichem Schadcode infiziert. Insgesamt mutieren auf diese Weise pro Tag 23.000 zunächst harmlose Internetseiten zu Malware-Schleudern. Die USA nehmen als Ursprung dieser mutierten Seiten mittlerweile einen traurigen Spitzenplatz ein. Ein neuer Seuchenherd sind Social Network-Seiten, die immer mehr ins Visier von Hackern geraten.

Fremde Internetseiten mit schädlichem Code infizieren und damit zur Malwareschleuder machen. Das ist mittlerweile die primäre Methode der Hacker, um Viren, Trojaner und andere Schädlinge zu verbreiten und PC für ihre Botnetze zu kapern. Neben den 23.000 täglich infizierten Internetseiten, stellen die Cyber-Gangster auch selbst gefährliche Webseiten ins Netz. Doch das sind pro Tag nur rund 15 Stück. Ein Indiz dafür, dass das Infizieren fremder Seiten deutlich effizienter ist. Diese Zahlen stellt Antivirenspezialist Sophos in seinem "Security Threat Report" vor.

USA beherbergt die meisten Schadseiten

Die Anzahl der identifizierten Schadcodes hat sich in den letzten 12 Monaten verdoppelt und Sophos berichtet, dass im ersten Halbjahr 2009 insgesamt 22,5 Millionen unterscheidbare Schadprogramme ermittelt wurden. Im ersten Halbjahr 2008 war es nur die Hälfte. Einsamer Spitzenreiter beim Hosting dieser Schadcodes sind die USA, denn fast 40% alles Server, auf denen mit Malware infizierte Internetseiten gehostet werden, stehen in den Vereinigten Staaten. Auch als Spam-Ursprungsland sind die USA weltweit auf Platz eins. Mit knapp 15 Prozent folgt China auf dem zweiten Platz und dabei stand das Reich der Mitte 2008 mit über 50% noch an erster Stelle der unrühmlichen Rangliste. Deutschland liegt mit 3,5 Prozent immerhin noch auf Rang fünf.

Soziale Netzwerke als neuer Gefahrenherd

Die Experten von Sophos schlagen vor allem wegen der boomenden sozialen Netze wie zum Beispiel Facebook Alarm. Zwei Drittel aller Unternehmen bewerten die verschiedenen Netzwerkseiten als Sicherheitsrisiko. 25 Prozent der Nutzer solcher Seiten fielen Phishing-, Spam- oder Malware-Attacke zum Opfer, die sich dieser Sozialen Netzwerken als Vehikel bedienten. Der Vorwurf von Sophos: Die Seiten erleichtern durch wenig ausgereifte Authentifizierung ihrer Mitglieder Internet-Kriminellen den Zugang zu den Netzen, um diese für ihre Machenschaften zu missbrauchen. Der ungenügendem Schutz der Mitgliederprofile helfe den Gangstern zudem bei der Jagd nach Opfern für Spam- und Phishing-Attacken.