Gestern wurden einige neue Gesetze eingeführt, um der Abhängigkeit vieler Jugendlicher von Online-Rollenspielen entgegen zu wirken. Um punkt Mitternacht werden die Minderjährigen von ihren Leitungen getrennt, sie werden zu einer sechsstündigen Pause gezwungen.

Das südkoreanische Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus hat am gestrigen Montag das Gesetz „nächtliche Abschaltung“ erlassen. In Südkorea müssen sich alle Gamer inklusive ihres Geburtsdatums vor Spielbeginn registrieren. Bei bestimmten Online-Games wie Barameui Nara und Maple Story wird die Leitung um 12 Uhr über Nacht getrennt. Den Spielern werden dabei drei verschiedene Optionen für die sechsstündige Nachtruhe eingeräumt. Seit einem Jahr müssen sich ebenfalls alle Koreaner bei gut besuchten Websites mit ihrem Realnamen anmelden.

Daneben wird die Internetverbindung der Jugendlichen nach einer bestimmten Anzahl von Stunden drastisch gedrosselt, um diesen das ganztägige Spielen unmöglich zu machen. Die Traffic-Bremse gilt derzeit für die populärsten Rollenspiele im Web. Doch das Ministerium plant die Liste der Spiele, die zu einer gedrosselten und getrennten Leitung führt, in sechs Monaten deutlich zu erweitern. Die dann aufgeführten 19 Rollenspiele werden fast 80% des koreanischen Spielemarktes im Netz abdecken.

Kritiker befürchten, die Gesetzesvorhaben des Ministeriums könnten ins Leere laufen. Die Kids suchen sich schlichtweg andere Spiele ohne Limits oder loggen sich unter dem Account ihrer Eltern ein. Man würde an der Behebung dieser Probleme arbeiten, heißt es von staatlichen Stellen. Manche Publisher bemängeln die bestehende Blacklist. Ihr eigenes Spiel würde unter das drakonische Gesetz fallen, andere zeitaufwändige Games hingegen nicht.

Der Ruf nach drastischen Methoden zur Bekämpfung der Online-Sucht machte in Korea vor einigen Monaten die Runde, nachdem bekannt wurde, dass manche jugendliche Gamer wochenlang ununterbrochen in ihrem Zimmer verbringen. Auch soll ein Neugeborenes aufgrund des Fehlverhaltens der süchtigen Eltern gestorben sein. Das Baby starb an mangelnder Versorgung und Pflege.

Quelle: www.gulli.com