Pentagon: Keine Kooperation mit WikiLeaks
Entgegen einiger Vermutungen ist das Pentagon offenbar nicht bereit, WikiLeaks bei der Überarbeitung von Dokumenten mit dem Ziel einer Anonymisierung der Namen potentiell gefährdeter Personen zu helfen. Man steht vielmehr weiterhin auf dem Standpunkt, dass WikiLeaks kein Recht hat, die entsprechenden Dokumente zu veröffentlichen, und man daher nicht mit dem Projekt kooperieren wird.
Pentagon-Sprecher Bryan Whitman äußerte sich am gestrigen Mittwoch zu entsprechenden Vermutungen. Diese Spekulationen seien unzutreffend, erklärte er. Außerdem betonte er: "Das Pentagon hatte in dieser Angelegenheit keinen direkten Kontakt mit WikiLeaks. Unsere Position war konsequent und klar, und sie ist, dass diese Dokumente zurückgegeben werden sollten, es sollte keine weitere Veröffentlichung dieser Dokumente geben. Und dass die, die schon gepostet wurden, entfernt werden sollten." Mit WikiLeaks, so Whitman, habe es lediglich indirekten Kontakt über Journalisten gegeben. Die Whistleblowing-Website hatte für ihre Leaks geheimer Dokumente über den Afghanistan-Einsatz viel mediale Aufmerksamkeit erhalten. Allerdings wurde teilweise auch Kritik laut. WikiLeaks wurde vorgeworfen, die Namen von Afghanen, die mit den USA kooperierten, nicht konsequent anonymisiert und damit das Leben dieser Personen gefährdet zu haben. In der Folge wurden auch Vermutungen laut, die US-Regierung würde WikiLeaks bei der "Schadensbegrenzung" unterstützen, indem sie bei der Anonymisierung bestimmter Informationen hilft. WikiLeaks-Editor Julian Assange deutete angeblich auch an, entsprechende Anfragen gestellt zu haben.
Für das Pentagon jedoch ist offenbar jede Veröffentlichung der fraglichen Dokumente - anonymisiert oder nicht - inakzeptabel. An Verhandlungen über eine Schadensbegrenzung oder Anonymisierung sei man nicht interessiert.
Whitman berichtete außerdem, das Pentagon habe eine recht genaue Vorstellung davon, welche Dokumente WikiLeaks erhalten habe und demnächst veröffentlichen werde. "Wir haben ein viel besseres Verständnis dieser Dokumente, ja. Aber ich werde nicht darüber reden," sagte er. WikiLeaks kündigte an, rund 15.000 weitere Dokumente zum Thema Afghanistan zu haben. Diese sollen - trotz massiven Drucks insbesondere durch die US-Behörden - schon bald veröffentlicht werden.
Quelle: gulli.com